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Mjam-Lieferanten gehen bei Demo in Wien auf Barrikaden

Dutzende Essenslieferanten versammelten sich auf der Wiener Mahü, um zu demonstrieren. Sie forderten mehr Gehalt und bessere Arbeitsbedingungen.

Maxim Zdziarski
Die Essenslieferanten haben die Nase voll: Sie fordern mehr Gehalt und bessere Arbeitsbedingungen.
Die Essenslieferanten haben die Nase voll: Sie fordern mehr Gehalt und bessere Arbeitsbedingungen.
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Mjam kassierte nach der Einführung der Servicegebühr in den sozialen Medien einen regelrechten Shitstorm – "Heute" berichtete. Bei der beliebten Lieferfirma zeigte man sich jedoch verwundert über den angeblichen Ärger. Die Tonalität der Anfragen zur zusätzlichen Gebühr sei "durchwegs informativ" gewesen. 

Rider-Demo in Wien

Am Sonntag fanden sich "Heute"-Infos zufolge rund 100 Essenslieferanten auf der Wiener Mahü ein. Und nein, es handelte sich nicht um eine Großbestellung, sondern um eine Demonstration unter dem Motto: "Heute wird kein Essen ausgeliefert". Die Lieferanten gingen auf die Straße, weil sie offensichtlich mit den Arbeitsbedingungen und der Bezahlung nicht einverstanden sind. Vor allem eine neue Provision sorgt für Unmut: Wer in einer Stunde vier Bestellungen in Wien ausfährt, soll mehr Geld erhalten. Das würde jedoch nicht nur den Arbeitsdruck, sondern auch das Risiko von Unfällen steigern, so die Kritiker.

Mjam-Fahrer spricht über Arbeitsalltag

"Heute" sprach mit einem Mjam-Rider über die Arbeitsbedingungen. Er selbst konnte in den Corona-Lockdowns noch ein gutes Geschäft machen, wirklich zufrieden war er mit dem Job aber dennoch nicht. Pro Bestellung bekam der 28-Jährige 3,27 Euro und 1,23 Euro Kilometergeld. Dafür musste der Wiener zwischen 5 und 8 Kilometer fahren, Trinkgeld hätte es aber kaum gegeben. Zudem sind die 93 Prozent (Stand: September 2022) der Mitarbeiter freie Dienstnehmer, müssen sich also auch selbst versichern. Hinzu kommt der Wegfall vom 13. und 14. Gehalt, auch bezahlte Krankenstände gibt es nicht. Am Ende des Monats kam der Wiener bei seiner Vollzeit-Tätigkeit auf rund 1.440 Euro.

Verwunderung über Demo 

Mjam selbst wirbt auf seiner Webseite mit einem durchschnittlichen Gehalt von 12 Euro pro Stunde, wenn viel los ist, sollen sogar 16 Euro plus Trinkgeld drinnen sein. Zudem sollen flexible Arbeitszeiten, ein sofortiger Start und ein Bonus für angeworbene "Rider" den Arbeitsplatz attraktiv machen. 

Mjam zeigt sich auf "Heute"-Anfrage über die Demonstration verwundert, da man die Prämie mit den Rider-Vertretern besprochen habe. Außerdem seien die Lieferanten kranken-, unfall-, pensions- und arbeitslosenversichert, dennoch nehme man Beschwerden und Verbesserungsvorschläge sehr ernst. 

"Wir wollen den kommenden Kollektivvertragsverhandlungen nicht vorgreifen, wollen die Themen aber gerne am Verhandlungstisch lösen. Von unserer Seite ist die Türe für konstruktive Gespräche immer offen", so eine Mjam-Sprecherin gegenüber "Heute".

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