Heute For Future-Award 2024

Mit VR gegen Fachkräftemangel in der Energiewende

ecoTRN revolutioniert die Green-Tech-Ausbildung: Dem Arbeitskräftemangel wird mit innovativen Lösungen, wie etwa virtual reality, begegnet.

Irma Basagic
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Mit VR gegen Fachkräftemangel in der Energiewende
ecoTRN - wo virtuelle Realität echte Energiehelden schmiedet.
Foto: ecoTRN

NAME DES PROJEKTS: ecoTRN
KATEGORIE: Unternehmen
THEMENBEREICH: Energie
TEILNEHMERZAHL: 3
GEBURTSJAHR DES PROJEKTS: 2022
WIRKUNGSFELD: Die Region
INSTITUTIONALISIERT ALS: Unternehmen
REGION: Bundesland Wien

Heute For Future-Award im Gespräch mit Niklas Richter

Worum geht es beim Projekt "ecoTRN"?

Bei ecoTRN adressieren wir den akuten Fachkräftemangel in der Energiewende mit innovativen VR-Trainingslösungen. Bis 2030 fehlen europaweit rund 1,5 Millionen Fachkräfte in Berufen der erneuerbaren Energien und Umwelttechnik, auch "Green Jobs" genannt, die für den umfassenden infrastrukturellen Wandel benötigt werden; allein in Österreich sind es etwa 60.000.

Trotz erheblicher Sondermittel lässt sich dieses Problem nicht allein durch herkömmliche Maßnahmen lösen, da es nicht nur an Fachkräften, sondern auch an Trainern mangelt, die diese im beschleunigten Tempo qualifizieren können.

Hier setzt ecoTRN an: Unsere immersiven VR-Module ermöglichen praxisnahes und flexibles Lernen in erneuerbarer Elektrotechnik – standortunabhängig und ohne teure Ausrüstung. Wir überwinden geografische und finanzielle Barrieren und ergänzen bestehende Ausbildungs- und Weiterbildungsprogramme, ohne sie zu ersetzen.

Unser Ziel ist es, Auszubildenden mehr und leichter zugängliche Praxiserfahrung zu bieten, mit der Möglichkeit, praktische Übungen beliebig oft zu wiederholen und im eigenen Tempo zu lernen.

So qualifizieren wir Fachkräfte zur Installation nachhaltiger, klimafreundlicher Technologien und beschleunigen ihren Einstieg in den Arbeitsmarkt – ein entscheidender Beitrag zur erfolgreichen Umsetzung der Energiewende.

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    ecoTRN bietet Schulungsformate mit der VR-Brille an.
    ecoTRN bietet Schulungsformate mit der VR-Brille an.
    © mediengarten.eu

    Was zeichnet Ihr Projekt aus bzw. wie unterscheidet es sich von anderen?

    ecoTRN zeichnet sich durch die Kombination aus innovativer VR-Technologie und einem klaren Fokus auf die Energiewende aus. Unser Alleinstellungsmerkmal ist die Vermittlung von "prozeduralem Wissen" – praktische Kenntnisse über konkrete Arbeits- und Handlungsabläufe, die unmittelbar in der Berufspraxis angewendet werden können.

    ecoTRN geht über klassisches E-Learning hinaus und vermittelt berufsspezifische Kompetenzen, die im Arbeitsalltag sofort umsetzbar sind. Damit erweitern wir digitale Lerntechnologien auf neue Ausbildungsfelder und bieten eine skalierbare, effektive Lösung, um den akuten Fachkräftemangel in der Energiewende gezielt anzugehen.

    Glauben Sie, dass Ihr Projekt auch anderswo durchgeführt werden könnte?

    Ja, auch im Ausland.

    Was sollte geschehen, damit Ihre praktische Arbeit erleichtert wird? Wer sollte aktiv werden?

    Um unsere Arbeit zu erleichtern, sind stärkere Kooperationen mit Bildungseinrichtungen, Unternehmen im Energiesektor und politischen Akteuren entscheidend.

    Seitens der Politik sollte es Bildungsinstitutionen erleichtert werden, innovative Lehrmethoden zu übernehmen und mutige Schritte zu gehen, um dem steigenden Bedarf an qualifizierten Fachkräften gerecht zu werden. VR-basierte Trainings sind nur ein Schritt in diese Richtung.

    Haben Sie sich am Beginn Ihres Projektes/Ihrer Idee an einem anderen Modellprojekt orientiert? Und wenn ja, am welchen?

    Ja, wir haben uns an anderen Modellprojekten orientiert. VR-Anwendungen werden in der Ausbildung von Fachkräften bereits sehr erfolgreich eingesetzt. Im Gesundheitswesen zeigen beispielsweise Vorreiter wie Osso VR und PrecisionOS, wie effektive Trainingsplattformen für chirurgische Eingriffe, Notfallmaßnahmen und Standarduntersuchungen aussehen können – beide ermöglichen realistische Simulationen, um praktische Fähigkeiten ohne Risiko zu verbessern.

    Ein näherliegendes Beispiel für uns ist Pixaera, das Arbeitstrainings und insbesondere Sicherheitsschulungen für die Öl- und Gasindustrie anbietet und weltweit einsetzt. Solche Ansätze verdeutlichen das Potenzial von VR, praxisnahe Kompetenzen kostengünstig zu fördern – ein Potenzial, das wir gezielt für die Ausbildung in nachhaltigen Energietechnologien einsetzen möchten.

    Welche Voraussetzungen sollten erfüllt sein, dass Ihr Projekt anderswo nachgemacht werden könnte?

    Die digitale Natur unserer VR-Trainings ermöglicht eine weltweite Skalierbarkeit. Indem wir praxisnahes, anwendungsorientiertes Wissen für Green Jobs vermitteln – mit Schwerpunkt auf die Installation und Wartung von Photovoltaik- und Wärmepumpenanlagen – sind unsere Trainingsprogramme in jedem Land einsetzbar, das mit Fachkräftemangel und Ausbildungsengpässen in grünen Technologien zu kämpfen hat.

    Unsere Module sind mühelos in verschiedene Sprachen übertragbar, was ihre internationale Zugänglichkeit und flexible Anpassbarkeit sicherstellt. Derzeit sind unsere Trainings in Deutsch, Englisch und Arabisch verfügbar.

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