"Rip-Deal Unit Vienna"
"Misstrauisch sein!" Polizei warnt jetzt alle Bürger
Die Polizei hat jetzt zwei Männer im Alter von 31 und 35 Jahren festgenommen, die in Betrugshandlungen mit Kryptowährungen involviert sein sollen.
Die sogenannte "Rip-Deal Unit" des Landeskriminalamts Wien, Außenstelle Zentrum/Ost, Gruppe Goldnagl, führte in enger Zusammenarbeit mit der Staatsanwaltschaft Wien, der belgischen Polizei sowie mit Unterstützung von EUROPOL, EUROJUST und dem Bundeskriminalamt Ermittlungen gegen eine Tätergruppierung, die sich mutmaßlich vorwiegend auf Betrugshandlungen mit Kryptowährungen spezialisiert hat.
Dabei ist es gelungen zwei mutmaßliche Betrüger im Alter von 31 aus Kroatien und 35 Jahren (Staatsbürgerschaft unbekannt) auszuforschen und in Belgien festzunehmen. Sie stehen im Verdacht vorgegeben zu haben, zahlungskräftige Investoren belgisch-israelischer Herkunft zu sein und in Projekte eines 55-jährigen österreichischen Immobilienentwicklers investieren zu wollen.
Treffen in Luxus-Hotel
Nach über Wochen dauernder vertrauensschaffender Korrespondenz und einem persönlichen Treffen in einem noblen Hotel in Brüssel sollen die Beschuldigten ihr Opfer dazu gebracht haben, ein Krypto-Wallet anzulegen und dort eine Provision für das anstehende Geschäft zu hinterlegen.
Zwischenzeitlich sollen die mutmaßlichen Täter die Zugangsdaten ausgespäht, geändert und sich so Zugang zur Provision verschafft haben. Die erbeutete Summer beträgt 265.000 Euro. Ein Großteil konnte auf einem Konto auf den Seychellen lokalisiert und sichergestellt werden. Die beiden Festgenommenen befinden sich in Auslieferungshaft.
Es lässt sich ein Trend weg von regulären Rip-Deals, somit der betrügerischen oder räuberischen Erlangung von Bargeld, Edelmetallen oder Luxusuhren, hin zu Krypto Rip-Deals erkennen. Mittlerweile stellen Krypto RipDeals nahezu zwei Drittel aller Rip-Deal Taten dar.
Tipps der Polizei
- Opfer eines klassischen oder Kryptowährungs Rip-Deals kann jeder sein – Private wie Unternehmer.
- Seien Sie misstrauisch, wenn Geschäftspartner sie ins Ausland locken wollen.
- Nehmen Sie niemals größere Bargeld oder Edelmetallbestände zu Geschäftstreffen im Ausland mit.
- Versuchen Sie Videokonferenzen mit möglichen Geschäftspartnern abzuhalten und seien Sie misstrauisch, sollten diese durch die Geschäftspartner verwehrt werden.
- Seien Sie misstrauisch, wenn marktunübliche Provisionsforderungen gestellt werden wie ein Bargeldtausch, ein Nebengeschäft bzgl. Goldmünzen/Goldbarren oder etwa auch branchenunübliche Provisionsforderungen über Kryptowährungen.
- Geben Sie niemals Passwörter Ihrer Kryptowallets bekannt oder mobile Endgeräte, auf welchem sich diese einsehbar oder abgespeichert befinden, aus den Händen.