Österreich

Misstrauensantrag gegen SP-Ortschef von VP und SP

Heute Redaktion
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Aufregung in Hohenau um SP-Bürgermeister Robert Freitag.
Aufregung in Hohenau um SP-Bürgermeister Robert Freitag.
Bild: Wikipedia/Christian Philipp, CC-by-sa 3.0, Gemeinde

In Hohenau (Gänserndorf) scheint eine Ära unschön zu Ende zu gehen. Ein Misstrauensantrag gegen den roten Bürgermeister wird von seiner eigenen Partei unterstützt.

Die Fraktionen von ÖVP und SPÖ der Gemeinde Hohenau haben gemeinsam einen Misstrauensantrag gegen Bürgermeister Robert Freitag eingebracht.

In der Einladungskurrende der Gemeinde heißt es: "Die Mitglieder des Gemeinderates werden zu der am Montag, 21. Jänner 2019, 19.30 Uhr im Sitzungssaal des Rathauses der Marktgemeinde Hohenau an der March stattfindenden Sitzung eingeladen." Es gibt nur einen Tagesordnungspunkt, nämlich den Misstrauensantrag.

SP-Ortschef Robert Freitag zeigt sich im "Heute"-Gespräch am Montagvormittag überrascht: "Ich habe das auch erst vor einer Stunde erfahren. Wahrscheinlich will man beschleunigen, dass ich gehe. Ich habe mir in den 15 Jahren meiner Amtszeit nichts vorzuwerfen, aber das ist eine Entscheidung der Partei. Ich hätte gerne bis Mitte nächster Gemeinderatsperiode weitergemacht."

Gegen mögliche Anschuldigungen werde er sich mit allen Mitteln wehren: "Man muss jetzt einmal schauen, was dahintersteckt."

Vizebürgermeister Wolfgang Gaida (SP) wolle auf "Heute"-Anfrage der Sitzung nicht vorgreifen, sagt aber: "Die Vertrauensbasis ist verloren gegangen. Es gibt den Bürgermeister, aber der Gemeinderat ist auch noch da. Von unserer Seite ist es eine Notbremse, die zu ziehen ist. Es ist wie in einer Ehe, die kaputt geht, irgendwann kommt es dann zur Scheidung."

Unterstützt wird der Misstrauensantrag gegen Freitag von der SPÖ und der ÖVP. Die politische Mandatsverteilung in Hohenau: 15 SPÖ, 5 ÖVP und 1 FPÖ.

Neuigkeiten gibt es indes auch in Stockerau (Bezirk Korneuburg): Bei den vorgezogenen Gemeinderatswahlen nach dem Rücktritts-Chaos bei der SPÖ soll es einen anderen SP-Spitzenkandidaten als gedacht geben: Laut "NÖN" wird nicht Gabriele Frithum als Frontfrau antreten, sondern Interims-Stadtchef Othmar Holzer ins Bürgermeister-Rennen gehen.

(wes)