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Missbrauchsprozess gegen R. Kelly gestartet
Der Prozess gegen Superstar R. Kelly hat begonnen. Es drohen ihm zwischen zehn Jahren Haft und lebenslänglich.
"I Believe I Can Fly" verschaffte R. Kelly Weltruhm, den der Superstar offenbar ausnutzte. Nun muss er sich vor in einem Bundesgericht in New York wegen Schutzgeld-Erpressung, sexuellem Missbrauch von Minderjährigen und Bestechung verantworten. Die deutsche "Bild" war beim Prozessauftakt vor Ort.
R. Kelly bestimmte, wann seine Opfer auf's Klo gehen durften
„Der Angeklagte nutzte seine Popularität, um Mädchen und junge Frauen für seine sexuelle Befriedigung zu missbrauchen“, sagte die Anklägerin. „Durch seinen Einfluss und mithilfe von Mitarbeiten verheimlichte er dann seine Vergehen“, berichtet der Reporter aus den USA. Die meist minderjährigen Frauen mussten eine Liste von Regeln befolgen. Das kann man sich ungefähr so vorstellen: R. Kelly mussten sie „Daddy“ nennen. Mit anderen Männern durften sie auf keinen Fall sprechen, den Kopf immer demütig gesenkt halten. Doch damit längst nicht genug! Der Sänger bestimmte sogar, wann sie das Klo aufsuchen durften!
Opfer wurden erpresst
Wer sich widersetzte, wurde laut Staatsanwältin Maria Cruz Melendez bestraft. „Sie wurden geschlagen, bedroht, erniedrigt und erpresst“, so Melendez. Es wurden Beweisstücke angefertigt (Nackt-Fotos und Sex-Videos), mit denen die Opfer erpresst wurden und so auch davon abgehalten werden konnten, an die Öffentlichkeit zu gehen oder ihren Peiniger anzuzeigen.
Weiterer Prozess in Chicago
Die Staatsanwältin präsentierte die schicksalshaften Geschichten von sechs Frauen, drunter auch der einst bekannten Sängerin Aaliyah († 22). Einige der Opfer sollen bei dem Prozess aussagen, um Kelly hinter Gitter zu bekommen. Aber auch bei einem Freispruch ist für ihn diese Angelegenheit nicht vorbei. Es wartet noch ein Prozess in Chicago auf ihn.