Wien
Missbrauch an Wiener Kindergarten – bereits 20 Fälle
Im März 2021 wurden schwere Vorwürfe gegen einen Wiener Kindergartenpädagogen erhoben. Nun kommen immer mehr Details ans Licht.
In einem städtischen Kindergarten in Penzing soll ein Pädagoge ein Mädchen sexuell missbraucht haben. Die Vorwürfe wurden im Mai des Vorjahres publik, wir berichteten. Bereits ein Jahr zuvor sollen die Eltern ihren Verdacht gemeldet haben.
Der Mann wurde in den administrativen Bereich abgezogen, die anderen Eltern allerdings nicht informiert. Die zuständige Leiterin der Wiener Kindergärten (MA 10) wurde nach Bekanntwerden der Vorwürfe abgesetzt, die Staatsanwaltschaft ermittelt.
Von vier auf 20 Verdachtsfälle
Doch es blieb nicht bei einem Verdachtsfall: Nach und nach meldeten sich immer mehr Eltern. Mittlerweile sind zwei Jahre vergangen, die Ermittlungen laufen weiter. Das ergab eine Anfrage des "Standard" bei der Staatsanwaltschaft Wien. Das soll mitunter daran liegen, dass sich diese signifikant ausgeweitet haben und derzeit 20 Fälle betreffen. Weitere Details nennt die Behörde aktuell nicht.
Mitte des vergangenen Jahres war noch von Ermittlungen in vier Fällen die Rede. Der betroffene Pädagoge soll weiterhin im Innendienst tätig sein, dienstrechtliche Aspekte seien erst nach der strafrechtlichen Beurteilung ein Thema. Es gilt die Unschuldsvermutung.