Lehrermangel, Gewalt, Mobbing

Minister will Schulpolizei – Eltern haben andere Sorgen

Bildungsminister Martin Polaschek sprach im "Heute"-Interview über seine Pläne für eine Schulpolizei. Die Eltern haben aber andere Sorgen.

Lukas Leitner
Minister will Schulpolizei – Eltern haben andere Sorgen
Bildungsminister Martin Polaschek wollte sich im "Heute"-Interview keine Note geben.
Denise Auer; "Heute"-Collage

Die Schulsituation in Österreich ist für NEOS-Chefin Beate Meinl-Reisinger ein absolutes "Chaos". Erst kürzlich wurden in Wien sogenannte Container-Klassen eingesetzt, der Lehrermangel schreitet weiter voran und die Gewalt an den österreichischen Schulen nimmt zu.

Bildungsminister Martin Polaschek war angesichts der Lage im Bildungssystem im "Heute"-Interview zu Gast und erklärte seine Konzepte für die Zukunft. Die Pläne für die Abschaffung der VWA hatte er bereits durchgesetzt. Sie wird umgewandelt in eine multimediale Präsentation. Weiters soll es in der Zukunft auch Polizisten an den öffentlichen Schulen geben, ebenso wie Demokratiebildung.

Darum sorgen sich die Eltern

Während Gewalt und fehlender Respekt der Lehrperson für den Bildungsminister wichtig sind, haben die Eltern aber ganz andere Sorgenthemen. Das zeigt zumindest eine Umfrage der NEOS, in der 1.000 Eltern zu der aktuellen Situation im Bildungswesen befragt wurden.

Dabei kristallisieren sich die wichtigsten Anliegen klar heraus. Ganz oben auf der Liste befindet sich – nicht nur in der Volksschule, sondern auch in der Sekundarstufe – der Punkt "gerüstet werden für das echte Leben". Für 59 Prozent und 72 Prozent der Eltern ist dies das Sorgenthema schlecht hin.

Dicht gefolgt auf Platz zwei in der Volksschule befindet sich "Mobbing und Ausgrenzung". Ein Viertel zeigt sich dabei "sehr" beunruhigt und fast jeder Dritte (31 Prozent) "eher". Auf dem zweiten Platz in der Sekundarstufe befindet sich die Sorge über "Fehlverhalten durch Pädagogen und Aufsichtspersonen".

Bürokratie der Lehrer ist Problem mit Folgen

Beim dritten Platz sind sich dann wieder beide Schulstufen einig. Dieser zeigt dabei die direkten Auswirkungen des Lehrermangels und der Überbürokratisierung. Denn wie "Heute" berichtete, ist für 52 Prozent der Eltern der bürokratische Aufwand der Pädagogen "kritisch".

Das bestätigt auch die NEOS-Chefin: "Letztes Jahr haben wir uns mit der Frage befasst, was die Lehrer beschäftigt. Es war der enorme bürokratische Aufwand. Aussagen wie: 'Ich komme kaum dazu, meinen eigenen Job zu machen', hörten wir immer wieder".

Herhalten für die fehlende Bildung müssen dann die Eltern, was auch das dritte große Sorgenthema – der "eigene Zeitaufwand" – untermauert. Dies beunruhigt in der Volksschule gleich 52 Prozent der Eltern und in der Sekundarstufe 51 Prozent.

Polaschek gibt sich keine Note – die Eltern schon

In der Umfrage wurde auch gefragt, welche Note man unter anderem der Bundesregierung, dem Schulsystem und dem Bildungsminister geben würde. Im "Heute"-Interview wollte sich Polaschek zum Abschluss keine Note für seine Arbeit geben, weil "man sich selbst nicht benotet", wie er sagt. Die Eltern hingegen scheinen dabei eine klare Meinung zu haben und die fällt für den Bildungsminister alles andere als positiv aus.

Polaschek bekommt nur von zwei Prozent der Befragten ein "Sehr gut" und gleich von 22 Prozent ein "Nicht genügend". Die Durchschnittsnote fällt dabei mit einer 3,6 auf ein eher schwaches "Befriedigend" – auf einem echten Schulzeugnis wäre es schon ein "Genügend".

Noch schlechter aber beurteilen die Eltern die Bildungspolitik der gesamten Bundesregierung. Zwar gibt es mehr "Sehr gut" (3 Prozent), dafür aber auch deutlich mehr "Nicht genügend" 29 Prozent. Die Durchschnittsnote dabei ist eine 3,7.

Die Bilder des Tages

1/65
Gehe zur Galerie
    <strong>22.12.2024: Einwegpfand kommt – das wird ab Jänner neu bei Spar</strong>. Um Verwirrung zu vermeiden, setzt Spar ab Jänner auf speziell ausgebildete Pfandberater. <a data-li-document-ref="120078758" href="https://www.heute.at/s/einwegpfand-kommt-das-wird-ab-jaenner-neu-bei-spar-120078758">170 Getränkeartikel mussten überarbeitet werden.</a>
    22.12.2024: Einwegpfand kommt – das wird ab Jänner neu bei Spar. Um Verwirrung zu vermeiden, setzt Spar ab Jänner auf speziell ausgebildete Pfandberater. 170 Getränkeartikel mussten überarbeitet werden.
    SPAR/ Peakmedia Dominik Zwerger
    LL
    Akt.