Kooperation gefordert
Minister kündigt im ORF "klare Kante" gegen Eltern an
Verweigern Eltern die Kooperation bei Problemen ihrer Kinder in der Schule, will der Minister durchgreifen.
Überall fehlt es an Personal, besonders kritisch ist die Lage im Gesundheitsbereich. Für Ärzte und Pfleger soll es deswegen leichter werden, in Österreich zu arbeiten, versprach Bildungsminister Martin Polaschek am Freitag in der "ZiB 2" bei Margit Laufer.
Vor allem gehe es um das Anerkennen von ausländischen Bildungsabschlüssen, so Polaschek, dieses Verfahren solle beschleunigt werden. Dass es wie jetzt teilweise Jahre dauere, sei "definitiv zu lang".
Bei einem Gipfel "bald nach Ostern" soll besprochen werden, ob wirklich in allen Fällen das komplette Verfahren durchlaufen werden muss. Das Ziel: Noch vor der Nationalratswahl sollen einzelne Punkte umgesetzt werden. Bei Abschlüssen mancher vertrauenswürdiger Institutionen könne man wohl auf das komplette Verfahren verzichten, in den USA und Kanada wird das bereits so gehandhabt.
Plagiate verjähren
Anderes Thema: Plagiate. Nach zehn Jahren sollen Plagiate etwa bei Bachelor- und Masterarbeiten verjähren. Bei Doktoraten und Professoren sind wissenschaftliche Arbeiten die Hauptarbeit, deswegen sind diese ausgenommen. "Es ist weiterhin völlig klar: Plagiate sind nicht akzeptiert, Plagiate dürfen nicht sein." Sollten an höherer Stelle wirklich Plagiate auftauchen, sei es wohl in der "Scientific Community" ohnehin sehr schwer, weiter zu machen wie bisher.
Mehr Befugnisse für Lehrkräfte bei Gewalt in der Schule? Man unterstütze bereits mit Workshops, antwortet der Bildungsminister, die Zahl der Schulsozialarbeiter wurde verdoppelt. Strafen für unkooperative Eltern können nur die ultima ratio sein. Man müsse "ganz klar Kante zeigen", wenn etwa Eltern das Gespräch mit weiblichen Pädagogen pauschal verweigern. Ihnen müsse man bewusst machen, welche Werte in unserem Land gelten.
Abschließend: "Ich bin sehr gerne Minister." Wenn es passt, sei Polaschek auch nach der Wahl gerne wieder Teil einer Regierung – solange sie ohne Herbert Kickl auskommt.