Wirtschaft
Minister-Ansage wer beim AMS in anderes Bundesland muss
Arbeitsminister Kocher sprach am Montag bei einer Pressekonferenz über die aktuellen AMS-Maßnahmen und präsentierte Ergebnisse zum Home-Office-Paket.
Arbeitsminister Martin Kocher informierte am Montag bei einer Pressekonferenz über die aktuellen Arbeitslosenzahlen und präsentierte die Studienergebnisse des Homeoffice-Maßnahmenpakets 2021.
Im Vergleich zum Vormonat ist die Arbeitslosigkeit im Juni zurückgegangen. "Mit dem Start der Sommersaison waren im Juni 307.732 Personen arbeitslos oder in Schulungen gemeldet", so Kocher.
25 Prozent machen Home Office
Weiters präsentierte der ÖVP-Minister die Evaluierung des Home-Office-Pakets, das vor zwei Jahren beschlossen wurde: "Home Office hat sich etabliert, 25 Prozent der Österreicher und Österreicherinnen arbeiten gelegentlich oder öfter zu Hause. Das ist eine konstante Nutzung."
In vielen Betrieben gebe es laut Kocher Vereinbarungen zum Home Office. "Das Paket war immer gedacht als Flexibilisierung der Möglichkeiten, um Wege zu sparen."
80 Prozent schätzen Home Office positiv ein
80 Prozent der Arbeitnehmer schätzen das Paket positiv ein. Es gehe nun darum, die Möglichkeiten auszuweiten, so dass Remote-Work nicht nur in der eigenen Wohnung stattfindet, sondern auch an anderen Standorten, etwa im Ausland.
Studienautorin Nadja Bergmann erklärte, dass in der Analyse 500 Arbeitgeber befragt wurden. In vielen Betrieben wurden Einzelvereinbarungen getroffen, die meisten Arbeitnehmer wurden auch mit Laptops und Handys ausgestattet. Das Internet wird allerdings noch immer meist aus dem privaten Bereich genutzt.
Die Hauptgründe für Home Office sind der Wegfall von Pendelzeiten und eine flexiblere Zeiteinteilung. 70 Prozent der Arbeitgeber bieten Home Office an, um dem Wunsch der Beschäftigten nachzukommen. Es bringe auch Einsparungen, etwa beim Desk-Sharing.
Kocher zu Insolvenzen: "Nachholeffekt, der zu erwarten war"
Die Anzahl der Homeoffice-Tage ist im Vergleich zur Pandemie zurückgegangen, bei den meisten Beschäftigten sind es ein bis zwei Tage pro Woche.
Bei einer Fragerunde wurde Kocher auf die aktuellen Insolvenzen vieler Betriebe (Kika/Leiner, Delka, etc.) angesprochen. Dazu erklärte er: "Das ist ein Nachholeffekt, der zu erwarten war. Es gebe aber genug offene Stellen." In den Vorjahren gab es kaum Insolvenzen in Österreich.
Asylwerber sollen überregional vermittelt werden
Weiters verteidigte er seine AMS-Zielvorgaben. Er möchte die Vollzeit-Beschäftigung in Österreich vorantreiben. Bei der Arbeitslosigkeit möchte er den Fokus auf Jugendliche legen.
Zur überregionalen Vermittlung sagte Kocher: "Es ist nicht das Ziel, gut verwurzelte Menschen mit Familie in andere Bundesländer zu schicken." Es betreffe laut dem Minister eher jene Arbeitslose, die nicht so gut verwurzelt sind und auch Asylwerber. In den westlichen Bundesländern herrsche akuter Fachkräftemangel.