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Mindestens sechs Tote bei Bombenanschlag im Kongo
Mehr als 30 Gäste hatten nach Angaben von Zeugen in einem Restaurant im Zentrum der Stadt Beni Weihnachten gefeiert, als die Bombe detonierte.
Bei einem Bombenattentat im Osten der Demokratischen Republik Kongo sind am Samstag mindestens sechs Menschen getötet worden. Der Sprengsatz detonierte in einem Restaurant im Zentrum der Stadt Beni, wie Zeugen berichteten. Die Armee machte keine Angaben zu den Todesopfern. Ein AFP-Korrespondent sah am Ort der Explosion aber drei Leichen. Mehr als 30 Gäste hatten nach Angaben von Zeugen in dem Restaurant Weihnachten gefeiert, als die Bombe detonierte.
Ende Juni waren in Beni bei der Explosion eines selbstgebauten Sprengsatzes in einer katholischen Kirche zwei Frauen verletzt worden. Am Tag zuvor war eine Bombe nahe einer Tankstelle detoniert. Die Behörden machten damals die islamistische Miliz Alliierte Demokratische Kräfte (ADF) für die Angriffe verantwortlich.
ADF eine von dutzenden aktiven Milizen
Die ADF ist eine von dutzenden Milizen, die im Osten der Demokratischen Republik Kongo aktiv sind. Die Gruppe liefert sich unter anderem in Beni regelmässig Gefechte mit der Armee. Die Miliz hatte ursprünglich im Nachbarland Uganda gegen die Regierung gekämpft, in den 90er Jahren wurde sie von dort vertrieben und zog sich in den Nordosten der Demokratischen Republik Kongo zurück.
Beni liegt in der Provinz Ituri, die wie die Nachbarprovinz Nord-Kivu seit Mai wegen der anhaltenden Gewalt einem offiziellen «Belagerungszustand» unterliegt. Armee und Polizei übernahmen daraufhin die Vollmachten von zivilen Behörden. Ende November starteten der Kongo und Uganda eine gemeinsame Offensive gegen die ADF.