Proteste gegen Regierung
Mindestens 300 Tote bei Aufständen in Bangladesch
In Bangladesch sind bei erneuten Protesten gegen Regierungschefin Scheich Hasina über das Wochenende mindestens 300 Menschen getötet worden.
In mehreren Städten des südasiatischen Lands gingen Protestierende und Anhänger der Regierung mit Stöcken und Messern aufeinander los, Polizisten feuerten aus Gewehren auf Demonstranten. Die im Juli aus Protest gegen eine Quotenregelung entstandenen Demonstrationen, an denen am Sonntag hunderttausende Menschen teilnahmen, haben mittlerweile den Rücktritt der Regierung zum Ziel.
Dies berichtete am Montag die Nachrichtenagentur AFP auf der Grundlage von Berichten der Polizei, von Ärzten in Krankenhäusern und Beamten. Die Proteste sollen am Montag wieder aufgenommen werden.
Unterdrückung und Korruption
Der Protestbewegung haben sich mittlerweile Menschen aus allen Bevölkerungsschichten angeschlossen, unter anderem Filmstars, bekannte Musiker und ehemalige Generäle haben ihre Unterstützung ausgedrückt. Auch 47 Firmen der für die Wirtschaft des Landes wichtigen Textilbranche haben sich mit den Demonstrierenden solidarisiert. Offen ist bislang, ob die Armee die Protestierenden unterstützt – oder weiterhin zu Hasina steht.
Die 76-jährige Regierungschefin war im Januar in einer von einem großen Teil der Opposition boykottierten Wahl im Amt bestätigt worden. Ihrer Regierung werden unter anderem der Missbrauch staatlicher Institutionen zum eigenen Machterhalt und die Unterdrückung von Regierungskritikern vorgeworfen – bis hin zur außergerichtlichen Tötung Oppositioneller.
Die Bilder des Tages
Auf den Punkt gebracht
- In Bangladesch kommt es seit Tagen zu gewalttätigen Protesten
- Dabei sind bereits über 300 Menschen gestorben
- Das Militär verhängte unterdessen erneut eine Ausgangssperre, die unter anderem für die Hauptstadt Dhaka gilt