Timeout

Millionengewinn für "böses" Briten-Paar

Heute Redaktion
Teilen

England ist empört: Nachdem ein einfaches Arbeiterpaar rund 117 Millionen Euro im Lotto gewann, freute sich erst das ganze Land. Nun kommen immer mehr Details aus dem Leben des Paares, das öffentlich seinen Gewinn zelebriert, ans Tageslicht. Von Ehebetrug, einem Sohn in Armut und verweigerter Unterhaltskosten ist die Rede.

Die ersten bissigen Zeitungskommentare erschienen direkt nach der Pressekonferenz, bei der Dave und Angela Dawes ihren Lottogewinn mit Champagner feierten. Dort gaben sie auch ihre Pläne bekannt: Arbeit gehöre der Vergangenheit an, geurlaubt wird nun einmal ausgedehnt in Las Vegas und dann sollen zwei luxuriöse Wohnsitze in der Nähe des FC Chelsea-Stadions und in Portugal her, dann wird noch die Hochzeit im großen Stil nachgeholt - sprach das Paar und ließ sich von einem Hubschrauber des britischen Nobelkaufhauses Harrods abholen.

Britische Reporter hatten Blut geleckt und gruben in der Vergangenheit des Paares. Was dabei ans Tageslicht kam, liest sich wie die Geschichte von der bösen Stiefmutter. Ihren ersten Ehemann soll Angela Dawes nach Strich und Faden betrogen haben - er zahlt bis heute die Schulden seiner Ex-Frau ab. Ihren inzwischen 17-jährigen Sohn hat Angela Dawes im Jahr 2006 verstoßen und auf die Straße gesetzt - zuvor nahm sie ihm aber seine persönlichen Gegenstände ab und behielt sie für sich. Und die britische Fürsorge sucht Angela Leeman - so der wirkliche Name der Frau, denn sie ist entgegen ihren Aussagen nicht verheiratet - wegen jahrelanger Unterhaltsrückstände.

Lotteriegesellschaft ist "traurig"

"Das böse Lotto-Paar" und "Der Gewinn hat die falschen getroffen", titeln nicht nur britische Klatschblätter, sondern auch Qualitätsmedien. "Wenn sie auf der Straße an mir vorbeigeht, ignoriert sie mich komplett", klagt der verstoßene Sohn in Interviews. Die Lotteriegesellschaft versucht es mit Schadenseingrenzung und lässt wissen, wie "traurig" sie über die Medienberichte sei. Die Lotto-Gewinner selbst sind wohl derzeit die einzigen, die das Thema kalt lässt - sie lassen sich bei ausgedehnten Shopping-Touren filmen.