Bildung
Migration: Drittel der Erstklässler in Deutschförderung
In Wien stehen in den Volksschulen die Tests zur Schulreife an. Laut Statistik Austria waren im Vorjahr rund 7.400 Kinder im Deutschförderunterricht.
Viele der Kinder haben auch einen Wiener Kindergarten besucht. Viele Fachleute sind davon überzeugt, dass es auch hier in Sachen Deutschförderung einen akuten Handlungsbedarf gibt.
Statistik Austria zeigte auf, dass im vorigen Schuljahr knapp 7.400 Kinder an Volksschulen in reinen Deutschförderklassen waren oder nach dem Lehrplan der Deutschförderklassen unterrichtet wurden. Im Vorjahr waren es noch rund 5.100.
Tests zur Schulreife beginnen
Für das Schuljahr 2024/25 wurden im November etwa 20.000 Kinder für die Volksschule eingetragen. An den zugeteilten Bildungseinrichtungen wurde mit den pädagogischen Tests am Montag begonnen.
Der Wiener Bildungsdirektor, Heinrich Himmer, sagte dazu, dass erhoben würde: "Wie gut ist die Unterrichtssprache, wie gut wird Deutsch beherrscht, sodass dem Unterricht auch gefolgt werden kann und dass das funktioniert – und das findet jetzt bis zum 8. März in den Schulen statt“
"Unterschiedliche Einflüsse" sollen Leben erleichtern
Laut Statistik Austria haben zwei Drittel der Kinder an öffentlichen Volksschulen in Wien eine nicht-deutsche Alltagssprache. Die Bildungsdirektion teile mit, es sei "sogar ein Mehrwert, wenn ich möglichst auch unterschiedliche Einflüsse in meinem Schulleben habe, weil genau das habe ich außerhalb der Schule und daher erleichtert es oft auch das Leben insgesamt in unserer Stadt".
Was Himmer nicht ansprach war, dass manche Eltern das mittlerweile anders sehen und ihre Kinder auf Privatschulen mit geringerem Ausländeranteil schicken. Dafür nehmen sie neben einem teilweise langen Schulweg in andere Bezirke auch hohe Kosten in Kauf.
Deutschförderung verlangt nach mehr öffentlichem Geld
Christoph Weber, Bildungsforscher von der Linzer Pädagogischen Hochschule sieht das Problem in der Schulfinanzierung. "Wenn eine Brennpunktschule einen sehr hohen Anteil an bildungsfernen Schülerinnen und Schülern und einen hohen Anteil mit nichtdeutscher Erstsprache hat, dann muss man denen die Mittel in die Hand geben, Lehrkräfte besser zu zahlen, damit wirklich die besten Lehrkräfte dort hinkommen.", so Weber.