Neuer Abzock-Trick
Mietbetrüger kassieren in Wien Ablöse und Kaution
Kriminelle bieten auf Plattformen Wohnungen an, die ihnen gar nicht gehören. Interessenten werden Tausende Euro für Ablöse und Kaution abgenommen.
Schon mehrere Wohnungssuchende fielen in Wien auf einen neuen Trick von besonders dreisten Betrügern herein – und verloren auf einen Schlag Tausende Euro, warnt die Mietervereinigung. Kriminelle inserieren auf Online-Börsen wie "willhaben" schöne Wohnungen zu einem günstigen Preis, organisieren dann einen Besichtigungstermin. Ein falscher Mitarbeiter führt dann die Interessenten durch die meistens voll möblierten Wohnungen. Diese werden auf Buchungsplattformen wie Airbnb von den Betrügern kurzfristig unter falschem Namen angemietet.
Opfer verlieren Tausende Euro
Nach der Besichtigung wird per WhatsApp gleich mehreren potentiellen Mietern zugesagt, ein Vertrag wird aufgesetzt – alles wirkt professionell. Die Betrüger kassieren Kaution und Ablöse – in Summe Tausende Euro. Dann sind sie über alle Berge. Bei der Schlüsselübergabe stehen die neuen Mieter vor verschlossenen Türen. Die Makler sind nicht mehr zu erreichen, das Geld ist weg. Die Masche ist immer dieselbe.
Die Mietervereinigung bittet Wohnungssuchende in Wien deshalb um erhöhte Vorsicht – und hat Tipps, wie man sich vor Betrügern schützen kann: So soll man erst bei der Schlüsselübergabe Zahlungen leisten und bei der Besichtigung auf Verdächtiges achten.
Verdächtige Details
▶ Verlangen Sie bei der Besichtigung bzw. vor Unterschrift des Mietvertrages einen Ausweis des Maklers bzw. des Hausverwalters.
▶Falls Sie eine möblierte Wohnung besichtigen, achten Sie, ob persönliche Gegenstände des Mieters (Vormieters) in der Wohnung zu sehen sind. Ist die Wohnung komplett eingerichtet, fehlen aber persönliche Gegenstände ist Vorsicht geboten.
▶Sollte sich die Möglichkeit bieten, sollte man vor oder nach der Besichtigung mit anderen Bewohnern im Haus sprechen.
▶Die Kaution sollte erst bei Schlüsselübergabe bezahlt werden.
▶Jede Webadresse ist registriert. Unter whois.com kann man einsehen, wer hinter einer Internetadresse steckt und wann diese registriert wurde.
Mehrere Geschädigte in Wien
In Wien gibt es bereits mehrere geschädigte Wohnungssuchende, die gutgläubig Kaution und Ablöse überwiesen haben. Oft wird für den falschen Wohnungsvermieter auch eine Fake-Homepage eingerichtet, so fällt der Betrug noch schwerer auf. Denn die Kriminellen benennen ihre vermeintliche Immo-Firma nach einem bereits existierenden Betrieb inklusive Firmenbuchnummer, nur einzelne Details weichen ab. Die Betrüger sind bereits im Visier der Wiener Polizei, Ermittlungen zu den einzelnen Fällen laufen bereits.