"Mies und perfide" – Rasierklinge auf Kickl-Sticker

"Volkskanzler Kickl" steht auf den Stickern, die Stefan B. (Name von der Redaktion geändert) immer wieder in der Gegend des Grazer Einkaufszentrums "Murpark" ins Auge fallen. "Wenn man Richtung Innenstadt die Gleise entlanggeht, kleben sie auf einem Zaun", erzählt der 27-Jährige. Die politische Ausrichtung der FPÖ unterstützt er nicht – das gibt er offen zu. Doch auch "diese Form von Vandalismus, einfach Sticker irgendwo hinzukleben, finde ich nicht in Ordnung", sagt er.

Schon mehrmals haben Stefan und seine Freunde daher Sticker vom Zaun entfernt. Doch am Mittwoch kam es dabei zu einer bösen Überraschung: Hinter einem Aufkleber war eine Rasierklinge versteckt. "Ich habe mich geschnitten und war total geschockt. Ich bekam Kreislaufprobleme", schilder Stefan. Seine beiden Freunde haben ihm sogleich bei der Versorgung der Wunde geholfen.

Gezielte Rasierklingen-Falle?

Bereits des Öfteren haben Stefan und seine Freunde derartige Sticker entfernt. Rasierklingen waren bisher aber nie darauf. "Das muss geplant gewesen sein, denn die Rasierklinge ist ganz dünn und gemeinsam mit dem Sticker aufgeklebt worden", meint der Grazer. Die Aktion findet er noch immer schockierend: "Das ist Körperverletzung und wirklich ganz mies!"

Ring Freiheitlicher Jugend verurteilt Aktion

Der Sticker stammt von der Freiheitlichen Jugend Österreich (RFJ), zumindest lässt die Aufschrift auf dem Sticker darauf schließen. Bundesjugendobmann Maximilian Weinzierl bestätigt gegenüber "Heute", dass die Sticker wohl tatsächlich von ihnen sind und es sich nicht um nachgemachte Pickerl handelt.

Der Fall mit der Rasierklinge war ihm bis zum Zeitpunkt der "Heute"-Anfrage nicht bekannt. Er verurteilt die Aktion: "Vermutlich benutzen irgendwelche Personen unsere Sticker, um andere zu verletzen. Das ist gefährlich und nicht zu akzeptieren." Sticker werden vom RFJ immer wieder bei Parteiveranstaltungen oder Aktionen ausgeteilt. "Wir können leider nicht kontrollieren, ob wir sie Jugendlichen mit guten oder bösen Absichten geben", so Weinzierl.