Wien

Ludwig kündigt neue Geldboni für 650.000 Wiener an

Wiens Bürgermeister Ludwig möchte mit einem neuen Geldregen die Teuerung für hunderttausende Mietern in Wiener Gemeindewohnungen abfedern.

Roman Palman
Michael Ludwig will mit neuen Geldboni den Mietern Wiens unter die Arme greifen.
Michael Ludwig will mit neuen Geldboni den Mietern Wiens unter die Arme greifen.
IMAGO, iStock; "Heute"-Montage

Mitten im heftigen Streit um die Parteiführung zieht es die amtierende SPÖ-Chefin Pamela Rendi-Wagner am Dienstag ausgerechnet ins Burgenland – und ignoriert Hans Peter Doskozil dabei völlig. Grund für den Besuch auf der für sie politisch verbrannten Erde ist dabei aber nicht die tobende Debatte um den Parteivorsitz – am Mittwoch tagen in Wien die Parteigremien der Bundespartei – , sondern die Wiener SPÖ.

Die Landespartei von Michael Ludwig hält ab dem heutigen Dienstag eine zweitägigen Klubtagung in der St. Martins Therme in Frauenkirchen im Seewinkel ab. Zum Auftakt wird neben dem Wiener Bürgermeister eben auch Rendi-Wagner eine Rede halten und die Genossen auf Zusammenhalt einschwören. Das hat bereits Tradition, bereits bei der corona-bedingten letzten Klubtagung 2020 hatte sie über einen "Daueraufstand" in den eigenen Reihen lamentiert.

Neuer Geldregen für Wiener

Bei seiner eigenen Rede ließ Stadt-Chef Michael Ludwig dann eine ganz eigene politische Bombe platzen und kündigte gleich mehrere neue Geldboni für die Wienerinnen und Wiener an. Das Ziel: Wohnen soll leistbar bleiben.

Die Teuerung habe insbesondere auf dem privaten Wohnungsmarkt auch in der Bundeshauptstadt ihre Spuren hinterlassen, betonte Ludwig und kritisierte dabei das zögerliche Vorgehen des Bundes, dem für die Beschließung einer allfällige Mietpreisbremse die Zeit davonläuft. Wien wolle nun mit einem konkreten 5-Punkte-Programm für all diejenigen, die jetzt dringend Unterstützung benötigen, aushelfen:

1
Wiener Wohnbonus

Der Wiener Wohnbonus richtet sich an bis zu 650.000 Wiener Haushalte, die den Wohnbonus in Höhe von 200 € beantragen können.

Ausschlaggebend ist dabei das Jahreseinkommen 2022, das für einen Ein-Personen-Haushalte 40.000 Euro brutto bzw. für einen Mehr-Personen-Haushalte 100.000 Euro brutto nicht übersteigen darf.

Die Auszahlung ist für Juni/Juli 2023 vorgesehen, die vorgesehene Fördersumme umfasst bis zu 130 Millionen Euro.

2
Sonder-Gutschrift

Bereits im Sommer 2023 erhalten alle 220.000 Mieter einer Gemeindewohnung eine Sonder-Gutschrift in der Höhe einer halben Netto-Monatsmiete (Hauptmietzins ohne Betriebskosten und Umsatzsteuer), im Durchschnitt sollen das etwa 120 Euro sein.

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    Die untersten Einkommen Wiens sind laut SPÖ Wien von Preisschwankungen von Wohn-, Energie- und Lebensmittelkosten besonders betroffen.
    Die untersten Einkommen Wiens sind laut SPÖ Wien von Preisschwankungen von Wohn-, Energie- und Lebensmittelkosten besonders betroffen.
    SPÖ Klub
    3
    Stufenbonus

    Mit Ende des Kalenderjahres 2023 bekommen jene Gemeindebau-Mieter, deren Mietzins in den Jahren 2022 und 2023 angehoben wurde, eine zusätzliche Gutschrift im Verhältnis zu ihrer Mietzinssteigerung.

    Mit diesem Stufenbonus soll all jenen, die besonders stark von den Mieterhöhungen betroffen sind, geholfen werden.

    4
    Ratenvereinbarung

    Ludwig verspricht auch eine massive Erleichterungen bei der Ratenvereinbarung. Helfen soll das jenen Mietern, die in Zahlungsrückstand geraten und von Wohnungsverlust bedroht sind.

    5
    Zusätzliche Budgetmittel

    Zu guter Letzt soll Wiener Wohnen der MA 40 (Soziales, Sozial- und Gesundheitsrecht) noch zusätzliche Budgetmittel für Mieter mit geringem Einkommen zur Verfügung stellen.

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      <strong>21.11.2024: Für 4,90 Euro völlig ungenießbares Schulessen serviert</strong>. Die Debatte um Mittagessen und Jause in heimischen Schulen und Kindergärten kocht hoch. <a data-li-document-ref="120073491" href="https://www.heute.at/s/fuer-490-euro-voellig-ungeniessbares-schulessen-serviert-120073491">"Es schmeckt nicht", ärgert sich nicht nur Wienerin Daniela D.</a>
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      privat, iStock