Wirtschaft
Metaller einig: Gehälter steigen um 3,55 Prozent
Die angedrohten Warnstreiks sind abgesagt, Arbeitgeber und Gewerkschaften der Metaller sind sich bei der Lohnerhöhung einig geworden.
Nach zähen Verhandlungsrunden samst Streikdrohung wurden sich die Verhandlungspartner in der Nacht auf Sonntag doch noch einig. Die Ist-Löhne und -Gehälter für 134.000 Arbeiter und Industrieangestellte in der Metallbranche werden um 3,55 Prozent angehoben. Das teilten sowohl Arbeitgeber-Vertreter und Gewerkschaften nach Mitternacht mit.
Mindestlöhne und Gehälter nach dem Kollektivvertrag steigen rückwirkend per 1. November um 3 Prozent. Noch am Mittwoch hatten die Industrievertreter laut "Standard" ein Plus von 2,75 Prozent geboten, rückten also noch einmal deutlich nach. Das Verhandlungsergebnis liegt auch deutlich über der Inflationsrate der vergangenen zwölf Monate von 1,9 Prozent seit der letzten KV-Erhöhung.
„"Drohgebärden entbehrlich"“
Die Gewerkschaften sprechen von einem "Erfolg der Beschäftigten". "Der starke Druck aus den Betrieben mit den Betriebsversammlungen und Warnstreiks hat auf Arbeitgeberseite für Bewegung gesorgt. Nur so war es möglich, ein sehr, sehr gutes Gesamtpaket inklusive kräftigen Steigerungen bei Schichtzulagen und Lehrlingseinkommen zu schnüren", sagen die beiden Chefverhandler Rainer Wimmer (PRO-GE) und Karl Dürtscher (GPA).
Christian Knill, Obmann des Fachverbands Metalltechnische Industrie, zeigt sich von diesem Verhandlungsergebnis naturgemäß wenig begeistert. Dieses sei "für viele Betriebe an der Schmerzgrenze": "Der Abschluss ist am oberen Limit, die vielen Drohgebärden der Gewerkschaften in den letzten Wochen waren allerdings entbehrlich".