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Messi packt aus! Offenes Interview über Transfer-Fax

Superstar Lionel Messi spricht in einem TV-Interview offen über seinen bevorstehenden Abschied von Barca und die Hintergründe.

Sebastian Klein
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Barca-Star Lionel Messi
Barca-Star Lionel Messi
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Im Sommer schockte Lionel Messi die Barca-Fans und löste in der Fußball-Welt ein schweres Beben aus. Via Fax teilte er seinem Herzensklub mit, dass er den Verein verlassen möchte. Am besten gratis. Weil die dafür nötige Ausstiegsklausel im Vertrag zu diesem Zeitpunkt schon ausgelaufen war, sich keiner die festgeschriebene Ablösesumme von 700 Millionen Euro leisten konnte, sollte der Argentinier doch mit den Katalanen in die Saison gehen. In seine letzte?

Messis Vertrag läuft im kommenden Sommer aus. Er kann sich seine nächste Station aussuchen. Bei Paris Saint-Germain steht Mauricio Pochettino vor der Unterschrift als Trainer und Nachfolger von Thomas Tuchel. Er soll seinen Landsmann Messi ganz oben auf der Einkaufsliste vermerkt haben. Auch Ex-Barca-Coach Pep Guardiola möchte den "Zauberfloh" liebend gerne zu Manchester City holen. An hochkarätigen Interessenten mangelt es jedenfalls nicht.

Offene Worte

Am Sonntag sorgte Messi abermals für Aufsehen. Der 33-Jährige gab ein offenes TV-Interview, in dem er eine Stunde lang über seine letzten Monate bei Barca, das berühmte Fax und seine Zukunft sprach. In einer Stunde Gesprächszeit sagte Messi unter anderem, dass er nicht bereue, seinen Wechselwunsch eingereicht zu haben.

Seine Erklärung: "Ich wollte so meine Gefühle zum Ausdruck bringen. Ich habe dem Klub damit gesagt, dass ich gehen möchte. Dass sich für mich ein Kreis geschlossen hat und ich den Klub, der mir so viel gegeben hat, verlassen will."

Messi weiter: "Ich wollte Titel gewinnen und um die Champions League kämpfen und habe mir überlegt, es ist Zeit für etwas anderes. Der Präsident (Josep Maria Bartomeu, Anm.) hat dann angefangen das so zu drehen, dass es ein negatives Bild von mir zeichnete. Es war alles andere als leicht, mich so zu entscheiden. Die Familie wollte hier bleiben. Aber ich habe mir wirklich gedacht: Es ist Zeit zu gehen."

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    (Bild: Screenshot)

    Der Barca-Führung wirft er vor, seinen Kumpel Luis Suarez verkauft zu haben. Aber: "Sein Abschied hatte nichts mit meiner Entscheidung zu tun. Aber es ist verrückt, wie das gehandhabt wurde und, dass ihn Barca zu einem direkten Rivalen gehen ließ. Er ist gratis gewechselt. Sie haben ihm die restlichen Jahre des Vertrags ausbezahlt und ihn zu einem Team geschickt, das die selben Ziele wie wir verfolgt. Unglaublich."

    Über PSG-Star Neymar, der Messi gerne nach Paris lotsen würde, sagte Messi: "Mit Luis spreche ich jeden Tag. Das letzte Gespräch mit Neymar war nach der Achtelfinal-Auslosung. Warten wir ab, was passiert. Der Klub geht durch eine schwere Zeit, auch finanziell, also wird es schwer, Neymar zurückzuholen." Der brasilianische Superstar wollte in der jungen Vergangenheit seine Rückkehr zu Barca einfädeln, der Klub konnte den Transfer finanziell nicht realisieren. Inzwischen gilt die Wiedervereinigung auf spanischem Boden als so gut wie unmöglich. Messi umging in seinem Interview die Möglichkeit, dass er kommendes Jahr schon in Paris neben Neymar auflaufen könnte. Die beiden Top-Klubs treffen im Achtelfinale der Königsklasse aufeinander.

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      Die Champions League wurde in der Saison 1992/93 gegründet. 27 Final-Spiele hat es bereits gegeben. Einige mit rot-weiß-roter Beteiligung. <i>"Heute"</i> zeigt die besten Momente.
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      (Bild: GEPA-pictures.com)

      Zurück nach Spanien. Dort hätte sich Messi seinen ablösefreien Abgang erstreiten können. So sieht er es zumindest selber. Messi-Klartext: "Ich wusste, wenn wir vor Gericht gezogen wären, hätten wir gewonnen. Nicht nur ein Anwalt hat mir das gesagt, viele taten das. Aber ich wollte Barca nicht auf diese Weise verlassen."

      Jetzt liege sein Fokus aber auf den bevorstehenden Aufgaben mit Barca. In La Liga beträgt der Rückstand auf Tabellenführer Atletico bereits neun Punkte. In der Champions League wartet mit Paris wie bereits erwähnt der Vorjahresfinalist in der Runde der letzten 16. Messi macht sich sicher Gedanken über seine künftige Station. Immerhin darf er ab Jänner mit anderen Klubs über einen Vorvertrag verhandeln. So drückte er sich aber geschickt um eine Antwort, ob es ihn nach Frankreich oder England verschlagen könnte.

      Nur eines verriet er: "Ich würde gerne in den USA spielen und irgendwann in einer Funktion zu Barcelona zurückkehren." Er wisse aber noch nicht, ob daraus etwas werde. "Ich will nicht zu weit voraus denken. Warten wir einfach auf das Ende dieser Saison."

      City-Trainer Guardiola darf sich zumindest über ein Sonderlob freuen. Messi sagte über die gemeinsame, erfolgreiche Zeit bei Barcelona: "Seine Art, Spieler auf Matches vorzubereiten ist außergewöhnlich. Auch unter Luis Enrique war die Arbeit exzellent. Ich hatte Glück, mit beiden arbeiten zu dürfen."

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        1. Lionel Messi (Barca). Gesamt: 105 Millionen € im Jahr. Gehalt: 77 Millionen. Sponsoring: 29 Millionen.
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