Wien

Messer-Mann entwaffnet: "Ich dachte, er hat eine Bombe"

Ein Verwirrter stach wahllos auf Passanten ein. Ein Familienvater schaute nicht zu, überwältigte den Mann – verhinderte weiteres Blutvergießen.

Thomas Peterthalner
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Gebürtiger Iraker überwältigte den Attentäter.
Gebürtiger Iraker überwältigte den Attentäter.
Privat

Gefährliche Situationen hat Mustafa A. (36) schon früher im Irak erlebt. Am Nationalfeiertag wurde der Vater von zwei Kindern in Wien-Brigittenau zum Helden: Ein psychisch-kranker Wiener (35) hatte ein Messer aus einem Imbiss gestohlen, attackierte dann vier Passanten auf der Straße – alle sind zum Glück außer Lebensgefahr.

Held Mustafa A. (36).
Held Mustafa A. (36).
Privat

"Habe blutende Menschen gesehen"

Mustafa A. kam zufällig vorbei. "Ich war auf einem Flohmarkt", erzählt er. "Dann habe ich blutende Menschen auf der Straße gesehen." Der Angreifer stand auf der Straße, schrie zwei Polizisten an. Diese zielten mit ihren Dienstwaffen auf den Angreifer. Mustafa A. zögerte keine Sekunde, schlich sich mutig von hinten an den Verdächtigen heran. Dann umklammerte er ihn, riss den Mann zu Boden. Der Messer-Angreifer wurde überwältigt und festgenommen. Passanten hielten die Szenen mit dem Handy fest.

"Dachte an Bombe"

"Ich habe gedacht, er hat eine Bombe", erklärt Mustafa seinen heldenhaften Einsatz. "Soviele Leute haben zugeschaut, aber keiner hat was gemacht." Angst habe er keine gehabt: "Im Irak habe ich sowas öfter erlebt. Da kam aber keine Polizei." Er habe es als seine Pflicht gesehen, einzuschreiten und den Mann zu entwaffnen. "Denn Österreich ist auch mein Land", so der Flüchtling, der 2015 nach Wien kam.

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    21.12.2014: Magdeburg-Terrorist war bekannter Anti-Islam-Aktivist. Der mutmaßliche Täter des Anschlags von Magdeburg erhob schwere Vorwürfe gegen Deutschland und unterstützte Frauen, die aus Saudi-Arabien flüchteten.
    REUTERS