Formel 1

Mercedes-Tief! Wolff rechnet jetzt mit "Trainerfrage"

Nach jahrelanger Dominanz steckt Mercedes in der Krise. Teamchef Toto Wolff rechnet sogar schon mit der "Trainerfrage", gibt sich kämpferisch.

Sebastian Klein
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Mercedes-Teamchef Toto Wolff
Mercedes-Teamchef Toto Wolff
IMAGO Images

Mercedes kommt in der laufenden Formel-1-Saison einfach nicht in Fahrt. Das Konstrukteur-Weltmeisterteam blieb im Sprint von Imola ohne Punkte.

Während sich Weltmeister Max Verstappen nach einem Duell mit dem WM-Führenden Charles Leclerc den Sieg des ersten Sprint-Rennens der Saison holte, fuhren die "Silberpfeile" nur im Mittelfeld mit. George Russell landete auf dem elften Rang, hielt damit seine Platzierung vom Qualifying am Freitag. Der Rückstand auf Verstappen betrug jedoch 36,284 Sekunden.

Und Siebenfach-Weltmeister Lewis Hamilton kam gar nur auf Rang 14 (+41,459), klassierte sich damit zwischen den beiden Aston Martins von Sebastian Vettel (13.) und Lance Stroll (15.). Die Punkteränge der Top-Acht verpasste Mercedes deutlich. Nachdem der Ausgang des Sprints auch die Startaufstellung für den Großen Preis der Emilia Romagna ergibt, ist die Ausgangsposition für das vierte Saisonrennen auch mehr als bescheiden.

"Tiefpunkt der Rennen"

Deshalb zeigte sich Teamchef Toto Wolff nach dem Sprint angefressen. "Das ist der Tiefpunkt der ersten vier Rennen", schüttelte der Wiener den Kopf. Deswegen sei es "unrealistisch", von Titeln zu sprechen. "Wir haben zwar eine Richtung, aber momentan haben wir den Schlüssel nicht", ergänzte der Teamchef.

Der W13 sei einfach "nicht gut genug" für Überholmanöver auf der Strecke.

Im Hinblick auf die angespannte Gesamtsituation sagt der Wiener sogar: "Die 'Trainerfrage' wird nicht lange auf sich warten lassen. Aber überhaupt kein Problem, dazu sind meine Schultern breit genug."

"Die 'Trainerfrage' wird nicht lange auf sich warten lassen." – Toto Wolff

Mit der Trainerfrage meint der 50-Jährige, dass seine Position als Teamchef bald in Frage gestellt werden könnte. Schließlich ist er als solcher für die Krise der "Silberpfeile" zumindest mitverantwortlich. In Zeiten der Seriensiege gefeiert, im Tief der erste, der den Kopf hinhalten muss – das kennt man aus dem Fußball. Wolff zieht mit einem Augenzwinkern den Vergleich.

Russell mit Zweckoptimismus

Pilot George Russell: "Wahrscheinlich haben wir in den ersten paar Rennen über unserem Limit geboxt und stehen jetzt weiter hinten, als wir es verdienen. Aber ich denke, wir kennen die Gründe. Aber für den Sonntag gibt es nichts, das wir tun können", so der Brite.

Russell versuchte derweil, sich trotzdem positiv zu geben. "Die Strategie wird der Schlüssel zum Erfolg sein. Wir müssen etwas anderes machen als die Gegner", kündigte der Brite an. Nachdem allerdings ein Ein-Stopp-Rennen erwartet wird, sind die Möglichkeiten der "Silberpfeile" begrenzt. Ein Overcut, also ein langer erster Stint auf Medium- oder harten Reifen, wäre denkbar. Denn Überholen ist in Imola schwer...

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