Sportmix
"Mentale Probleme!" Thiem fällt jetzt aus den Top 100
Kein Ende des Tennis-Tiefflugs von Dominic Thiem! Nach der Auftakt-Niederlage in Santiago de Chile lässt er mit offenen Worten aufhorchen.
Nächstes Turnier, nächste Auftakt-Pleite. In der Nacht auf Mittwoch musste sich Dominic Thiem in Santiago de Chile in der ersten Runde aus dem Turnier verabschieden. Der 29-Jährige unterlag Wildcard-Spieler Cristian Garin 2:6 und 6:7. Die Horror-Bilanz im neuen Jahr lautet für Thiem damit 1:7. Auch die Südamerika-Tour mit den Turnieren in Buenos Aires, Rio de Janeiro und Santiago de Chile zeigt auf Sand keinen Weg aus der Krise.
Thiem fällt damit am Montag aus den Top 100 der Tennis-Weltrangliste. Sein ursprüngliches Ziel, sich bis zu den French Open wieder einen Platz in der Gesetztenliste (Top 32) zu erspielen, ist ohne einer echten Trendwende praktisch unerreichbar. Doch woran hakt es beim 29-Jährigen, der seit seiner Handgelenks-Verletzung im Juni 2021 nicht mehr in die Spur fand, sich von seinem Management trennte und inzwischen mehrere Teammitglieder austauschte?
Bei der Pressekonferenz in Santiago liefert Thiem Einblicke in sein Seelenleben, die seinen Fans Sorge bereiten dürften. "Offensichtlich war mein Niveau heute nicht gut genug. Ich muss weiterarbeiten und mich auf Indian Wells fokussieren", meinte der Niederösterreicher zunächst über seine weiteren Ziele.
Dann meinte der einstige US-Open-Sieger: "Ich konnte mich nicht wirklich fokussieren, viele Dinge war nicht gut. Das hat auch viel mit mentalen Dingen zu tun, weil vom Tennis her spiele ich gut, auch im Training. Aber sobald ich auf den Platz gehe, tauchen viele mentale Probleme auf, die ich derzeit einfach nicht lösen kann. Aber ich arbeite daran, ich arbeite an vielen Dingen, um wieder den richtigen Weg zu finden."
Nach Ausreden sucht Thiem nicht. "Der Körper hat sich gut angefühlt", stellt er klar. Nachsatz: "Es ist nur eine Niederlage, ich muss mit der Situation umgehen. Der Fokus ist nicht da, wo er sein sollte. Ich habe diese Probleme nun schon eine ganze Weile. Ich werde versuchen, in Indian Wells besser zu sein."
Auch bei der Frage nach den Stärken seines Gegners ist Thiem schonungslos ehrlich: "Er hat gut gespielt, aber ich habe es ihm sehr einfach gemacht. Ich war nicht aggressiv genug, ich war zu kurz und ich war zu langsam, dann hat er natürlich das Level, um gut auszusehen. Wenn ich so spiele, werden viele Spieler gut gegen mich aussehen. Ich war keine schwere Aufgabe für ihn."
Ob Thiem in absehbarer Zeit aus seiner Krise finden wird, bleibt abzuwarten. Das Turnier in Indian Wells beginnt am kommenden Wochenende. Mit den French Open steigt das zweite Grand-Slam-Turnier des Jahres am 28. Mai.