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"Menschen sterben nicht, wenn sie geimpft sind"

Einst sorgte er mit fragwürdigen Aussagen zu Corona für Aufregung, jetzt zeigt sich: Donald Trump wurde zum Verfechter der Impfung.

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Donald Trump scheint einen Sinneswandel durchgemacht zu haben.
Donald Trump scheint einen Sinneswandel durchgemacht zu haben.
Reuters

Der ehemalige US-Präsident Donald Trump polarisierte während seiner Amtszeit und auch danach verschiedentlich mit kritischen Aussagen zur Corona-Pandemie. Zum Beispiel forderte er Forscher auf, sie sollen doch prüfen, ob man das Virus auch bekämpfen könne, indem man Menschen direkt Desinfektionsmittel spritzt. Vor einigen Tagen gab er in einem ersten Interview bekannt, dass er seine dritte Impfdosis – den Booster – erhalten habe und erntete dabei Kritik seiner eigenen Anhängerinnen und Anhänger.

Viel Eigenlob

Nun folgen in einem zweiten Interview neue Aussagen des ehemaligen US-Präsidenten. Dieses gab er Candace Owens, sie gilt als rechtskonservative Aktivistin und politische Kommentatorin. In diesem sagte er, dass er die Corona-Impfung als "eine der größten Errungenschaften der Menschheit" halte. "Dank mir hatten wir in weniger als neun Monaten drei Impfstoffe. Diese wären innerhalb von fünf bis zwölf Jahren zu erwarten gewesen", so Trump weiter.

Weiter sagt er: "Es bleibt ihre Entscheidung, aber wenn jemand geimpft ist, ist er geschützt. Die Resultate der Impfung sind sehr gut und wenn du sie (die Krankheit) hast, dann in einer sehr milden Form. Menschen werden nicht sterben, wenn sie geimpft sind."

Woher der Sinneswandel?

In den sozialen Netzwerken werden Trumps Aussagen einerseits lobend bewertet, es wird aber auch darüber gerätselt, welche Beweggründe ihn zu seinen Meinungsumschwung bewogen haben könnten. Maggie Haberman, Journalistin der "New York Times" stellte die Mutmaßungen in den Raum, Geldgeber könnten ihn dazu motiviert haben oder er tue dies, weil er vorhat, für ein Amt zu kandidieren.

In einem weiteren Post räumt sie aber ein: "Was auch immer der Grund sein mag, es ist eine Botschaft, die viele seiner Anhänger im Moment vielleicht nicht beherzigen. Aber einige werden es wahrscheinlich tun, und das bringt die Pandemie ihrem Ende näher."

Donald Trump selbst kann nicht mehr auf Aussagen über ihn selbst auf Twitter reagieren: Sein Konto wurde nach dem Sturm auf das Capitol am 6. Januar 2021 dauerhaft gesperrt. Grund: Es bestehe ein "Risiko weiterer Anstiftung zur Gewalt."

Noch im Weißen Haus geimpft

Während Spitzenpolitikerinnen und -politiker wie sein früherer Vize Mike Pence, sein Nachfolger Joe Biden und dessen Vize Kamala Harris öffentlich ihre Ärmel hochkrempelten, zog es Trump vor, sich kurz vor Ablauf seiner Amtszeit privat impfen zu lassen – wohl in dem Wissen, wie unbeliebt die Vakzine bei großen Teilen seiner Basis sind.

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