Aufzug-Museum in Wien

Melange gefällig? In diesem Lift wird Kaffee serviert

Bergauf gehts mit der Karriere von Christian Tauss. Der Lift-Sammler erfüllte sich einen Traum und eröffnete nun das erste Wiener Aufzug-Café. 

Nicole Oirer
Melange gefällig? In diesem Lift wird Kaffee serviert
Christian Tauss (37) bedient im Aufzug-Café auch noch stilecht im Pagen-Kostüm.
Sabine Hertel

In diesen Aufzügen geht es nirgendwo hin, sie sind mehr zum Entspannen gedacht. Aufzug-Sammler Christian Tauss vom Wiener Aufzugmuseum hat sich nun mit der Eröffnung des ersten Aufzugcafé am Wiedner Gürtel 4 (Wien-Wieden) einen langjährigen Traum erfüllt. 

Lieblingslift mit im Café

15 Kabinen hat der Sammler bereits. Drei davon haben es nun auch in sein Café geschafft. "Die Entscheidung war gar nicht so schwer. Die eine hab ich gewählt weil sie einfach die breiteste Sitzbank hatte und ich danach gegangen bin: Okay, wo kann man schön drinnen sitzen. Die ist 1,40 Meter breit, das war damals recht ungewöhnlich. Und sie hat auch eine sehr schöne Fensterform. Und die Zweite, das ist einfach die schönste Kabine meiner Sammlung, mein Lieblingslift", erklärt der 37-Jährige. Die dritte Kabine im Café ist ein alter Paternoster, der ursprünglich nur zur Deko gedacht war, mittlerweile aber auch eine Sitzbank hat. 

Schon lange träumt Tauss von einem eigenen Café, hat 2020 schon einmal einen Anlauf gestartet. Damals passte aber etwas mit dem ursprünglich geplanten Lokal nicht, er verwarf die Idee. Er genießt in Kaffeehäusern vor allem ungezwungene freie Atmosphäre und natürlich guten Kaffe. Das hat er nun in seinem eigenen Lokal umgesetzt. 

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    Geradezu unscheinbar sieht das Aufzug-Café am Wiedner Gürtel 4 von außen aus. 
    Geradezu unscheinbar sieht das Aufzug-Café am Wiedner Gürtel 4 von außen aus. 
    Sabine Hertel

    Alter Charme, moderner Umgang

    Das kleine Lokal am Wiedner Gürtel bietet Platz für acht Gäste, Reservierungen sind nicht möglich. Geöffnet ist seit dem 21. Oktober und bisher ist der Betreiber schon sehr zufrieden mit dem Betrieb. "Ich bin so hinter der Kaffeemaschine gestanden und hab gesagt "Nie wieder mach ich meinen alten Job". Ich freu mich immer schon am nächsten Morgen aufs aufsperren", lacht Tauss im Gespräch mit "Heute"

    Die Optik seines Aufzug-Cafés erinnert an alten Wiener Kaffeehaus-Charme, auch die (Kaffee-)Getränke sind davon inspiriert. Tauss setzt auf Kaffee einer Rösterei in Wien-Simmering. Ansonsten läuft es im Aufzug-Café sehr modern. "Ich bin mit den Leuten immer gleich per du, plaudere gern. Das kommt glaub ich ganz gut an, die Leute schätzen das auch, weil sie sich ganz ungezwungen verhalten können", erzählt der Betreiber. 

    "Ich will keine Filialen"

    Auf dem Lift sammeln ist vorerst der "Deckel drauf", wie der Wiener selbst sagt. Von seinen 15 Kabinen stehen drei im Café, die anderen sind in einer Lagerhalle, um damit auch weiterarbeiten zu können. Denn Tauss restauriert die alten Kabinen auch selbst. Vier weitere sind fertig restauriert – ist etwa schon ein zweiter Standort des Cafés geplant?

    Aktuell nicht, meint Tauss. "Ich finds jetzt mal fein so wie es ist. Wenn es super läuft, kann ich mir schon vorstellen, den Raum vielleicht zu erweitern, aber ich will keine Filialen. Ich mag dieses persönliche dafür einfach zu sehr", so der Lift-Sammler.

    Erstes Wiener Aufzug-Café
    Wiedner Gürtel 4, 1040 Wien
    Geöffnet: Mittwoch bis Sonntag, 9 bis 17 Uhr
    Sitzplatz für 8 Personen, keine Reservierungen möglich
    Alle Infos: Aufzug-Café auf Facebook

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