Alles anders im Wirtshaus?

Mehrheit der Österreicher will Schnitzel-Revolution

81 Prozent der Österreicher fordern eine grundlegende Änderung in der Gastronomie. Das zeigt eine neue Umfrage unter 600 Befragten.

Peter Reidinger
Mehrheit der Österreicher will Schnitzel-Revolution
Streit um eine Kennzeichnungspflicht gibt es jetzt in der Gastronomie. In der Gemeinschaftsverpflegung (z.B. in Kantinen) gibt es diese Vorgabe bereits.
iStock, Picturedesk

Schnitzel-Revolution in Österreich? Eine große Mehrheit in der Bevölkerung will, dass die Wirte künftig alle Karten auf den Tisch legen. Die Gastronomen sollen verpflichtet werden, ganz klar offenzulegen, woher die verwendeten Lebensmittel kommen. Eier, Fleisch, Mehl, Gemüse, Salat: Künftig soll man wissen, was man da genau isst.

Satte 81 Prozent (!) der Österreicher wünschen sich demnach "sehr" (43 %) oder "ziemlich" (38 %), dass die Herkunft von Lebensmitteln nicht nur beim Einkaufen, sondern auch in der Gastronomie klar gekennzeichnet sein muss. Das hat jetzt eine neue Umfrage ergeben (Details siehe Kasten unten)

Die Umfrage im Auftrag des Umweltressorts des Landes OÖ wurde vom Institut "Foresight Research Hofinger GmbH" durchgeführt. Es wurden von 18. März bis 2. April 2024 exakt 604 Menschen befragt.

Gerade bei der Außer-Haus-Verpflegung war die Herkunft bisher kaum nachzuvollziehen
Stefan Kaineder (Grüne)
Landesrat
Umweltlandesrat Stefan Kaineder von den Grünen fordert die Umsetzung der Kennzeichnungspflicht in der Gastro.
Umweltlandesrat Stefan Kaineder von den Grünen fordert die Umsetzung der Kennzeichnungspflicht in der Gastro.
Land OÖ/Werner Dedl

"Wir alle wollen wissen, was wir essen. Dafür braucht es Transparenz und bessere Kennzeichnung. Gerade bei der Außer-Haus-Verpflegung war dies bisher kaum nachzuvollziehen", so der zuständige Landesrat Stefan Kaineder (Grüne) gegenüber "Heute". Deshalb brauche man die Herkunftskennzeichnung.

Regionale Herkunft "schont das Klima"

Eine bessere Kennzeichnung sei ein Gewinn für alle. "Die Konsumentinnen und Konsumenten haben bessere Entscheidungsgrundlagen und greifen vermehrt zu regional produzierten Lebensmitteln", ist Kaineder sicher. Damit werde das Klima geschont. "So sichern wir die Zukunft unserer regionalen Landwirtschaft".

Schon jetzt gibt es ja die Kennzeichnungspflicht in Großküchen. Im März 2023 wurde die Verordnung über die "Angaben der Herkunft von Zutaten in Speisen, die in Einrichtungen der Gemeinschaftsverpflegung abgegeben werden" im Bundesgesetzblatt kundgemacht, seit September 2023 ist das Gesetz in Kraft.

Diese Zutaten müssen in Kantinen offengelegt werden:

  • Fleisch von Rindern, Schweinen, Schafen, Ziegen, Geflügel oder Wild
  • Milch, Butter, Sauerrahm, Topfen, Joghurt natur, Schlagobers oder Käse
  • Ei, Flüssigei, -eigelb, -eiweiß oder Trockenei

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