Ausbildungs-Offensive
Mehr junge Arbeitslose– Stadt macht 15 Mio. Euro locker
Die Arbeitslosigkeit bei unter 25-Jährigen steigt an, im Februar gab es ein Plus von 11 Prozent – ein heißes Thema bei der Klubtagung der Wiener SP.
Trotz der aktuell schwierigen wirtschaftlichen Lage, kann der Arbeitsmarkt in Wien mit einer hohen Beschäftigungszahl glänzen. Im Februar 2024 gab es mit 910.000 unselbständigen Beschäftigten um 7.000 mehr als noch vor einem Jahr. Zudem geben die Prognosen durchaus auch Grund zu Optimismus. So rechnet das Wirtschaftsforschungsinstitut WIFO bis 2028 mit 65.100 zusätzlichen Beschäftigungsverhältnissen in Wien.
„Wir wollen 1.000 umstiegs- und aufstiegsorientierten jungen Wienern ein attraktives Ausbildungsangebot machen.“
Jugendliche haben es schwer
Eine Zielgruppe, die es derzeit am Arbeitsmarkt aber besonders schwer hat, ist die der Jugendlichen und jungen Erwachsenen. Die Jugendarbeitslosigkeit bei unter 25-Jährigen steigt überdurchschnittlich an, im Februar mit +11,05 Prozent auf 25.368 Personen. Um dagegen vorzugehen, will die Stadt Wien im kommenden Jahr mit der Wiener Jugendstiftung ein neues Projekt starten.
Ausbildungsangebot für junge Fachkräfte
Man wolle nicht hinnehmen, dass gerade Jugendliche und junge Erwachsene derart mit der Arbeitslosigkeit zu kämpfen haben, so Wirtschaftsstadtrat Peter Hanke bei der Klubtagung der Wiener SPÖ im Burgenland. "Deshalb werden wir ab 2025 umstiegs- und aufstiegsorientierten jungen Wienern ein attraktives Ausbildungsangebot machen. Dafür werden wir 15 Millionen Euro in die Hand nehmen", so Hanke.
150 Euro netto pro Monat
Mit der neuen Jugendstiftung denkt die Stadt Wien das Mentoringsystem neu. Ab dem Jahr 2025 soll 1.000 Wienern zwischen 18 und 24 Jahren der Einstieg in einen Zukunftsberuf ermöglicht werden. Während der Ausbildung, deren Kosten übernommen werden, erhalten die jungen Menschen ein Stiftungsarbeitslosengeld sowie eine zusätzliche Aufwendung von mindestens 150 Euro netto pro Monat. Die Jugendstiftung ist auf eine Laufzeit von fünf Jahren konzipiert.
"Ferrari" der Förderprogramme
Die Wiener Jugendstiftung könne man zurecht als den "Ferrari" unter den Arbeitsmarktförderungsprogrammen bezeichnen, denn damit können nicht nur Erst- sondern auch Zweitausbildungen absolviert werden. Das könne beispielsweise auch ein Bachelorstudium sein, erklärt Hanke.
Existenzsicherndes Abkommen
Diese Initiative ergänzt das Angebot für Flüchtlinge in optimaler Weise. "Die neue Jugendstiftung holt die jungen Wienern da ab, wo sie stehen und ist zugleich eine weitere Maßnahme gegen den Fachkräftemangel. Mit der Initiative ermöglicht die Stadt den Teilnehmern den Einstieg in gefragte Branchen wie etwa Digitalisierung oder Ökologisierung und bietet ihnen gleichzeitig ein existenzsicherndes Abkommen: "Während der Ausbildung sind die Teilnehmer finanziell abgesichert und können ohne Sorge ungestört auf ihr Lebensprojekt konzentrieren und lernen", so Hanke.
Auf den Punkt gebracht
- Die Stadt Wien plant, eine Ausbildungsoffensive durchzuführen, um jungen Arbeitslosen kostenlose Ausbildungen anzubieten
- Mit einer Investition von 15 Millionen Euro sollen 1.000 Wiener im Alter von 18-24 Jahren die Möglichkeit erhalten, sich in Zukunftsberufen ausbilden zu lassen
- Die Initiative wird als "Ferrari" unter den Arbeitsmarktförderungsprogrammen betrachtet und soll jungen Menschen den Einstieg in gefragte Branchen ermöglichen