Premiere im Volkstheater
Mehr Beziehungsdrama als jede Reality-TV-Show
Am Samstag feiert die Komödie "Der Diener zweier Herren" im Volkstheater Premiere. Gezeigt wird ein Beziehungswirrwarr, dass vor Humor nur so strotzt.
Goldinis Meisterwerk feiert am Samtag 277 Jahre nach seiner Uraufführung Premiere im Volkstheater. Das Stück des Italieners hat aber an Aktualität nichts eingebüßt: Ein Beziehungswirrwarr, dass kein Reality-TV Produzent schöner schreiben könnte und eine humorvolle Darbietung, welche auch die Bauchmuskeln herausfordert. Das passt wohl in jede Zeit. Und auch die Thematik, mit der sich Goldini vor knapp dreihundert Jahren auseinandersetzte, ist auch bis heute nicht aus dem Alltag gestrichen worden: "Naja, aktuell ist diese prekäre Situation des Dieners, die wir ja heute auch noch haben. Natürlich haben wir heute keine Diener mehr in diesem Sinne, aber wir haben prekäre Bevölkerungsschichten. Insofern ist das immer aktuell", so Schauspieler und Volkstheater-Ensemblemitglied Andreas Beck, der im Stück den Vater Pantalone verkörpert.
In "Der Diener zweier Herrn" verliebt sich Clarice in Silvio, aber eigentlich war sie Federico versprochen. Daraufhin tritt Truffaldino, der Diener, mit seinem Herrn, eben diesem Frederico auf. Aber darunter verbirgt sich Beatrice, die Schwester, die in Florindo verliebt ist, der ist aber seit dem Duell mit Federico auf der Flucht. Silvio will also Federico also Beatrice zum Duell auffordern, weil Pantalone eben plötzlich auf ein Heiratsversprechen besteht. Das klingt alles ziemlich verwirrend, wie soll man da am besten den Überblick bewahren?
„Ich würde sagen, dass Lustigeres immer schwieriger ist als Tragisches“
"Das ist im Prinzip gar nicht so schwer. Sie müssen einfach versuchen, den Personen und den Figuren zu folgen und das ist dann glaub ich doch relativ einfach", meint Schauspieler Andreas Beck, "Es gibt da Sachen die komplexer sind, als diese Geschichte." Er sieht die Schwierigkeit vielmehr in der Komik des Stückes, denn "ich würde sagen, dass Lustiges immer schwieriger ist als Tragisches." Dabei wird nicht auf Schenkelklopferhumor, sondern vielmehr auf eine ernsthafte Komik gesetzt. Und da dies Goldini so gut gelang, findet das Stück auch immer noch Gefallen.
Für den Beruf geht Beck an seine Grenzen
Für die perfekte Inszenierung, die ab der Premiere im Volkstheater geboten werden soll, arbeiteten die Schauspieler mit einem speziellen Choreographen zusammen: "Das war körperlich sehr interessant, mit diesem Choreographen zu arbeiten, dass man auch rein äußerlich dieser Figur eine Maske verleiht. Es gibt so typische Bewegungen, die man in der Commedia dell'arte macht, da ist ja Pantalone eine Standardfigur." Ob das dann aber nicht auch körperlich herausfordernd ist? "Ja, wie auch der ganze Beruf körperlich anstrengend ist", lacht Beck.