"Mehr Abwechslung": Podcast-Duo verrät Sex-Trends 2023

In ihrem Sex-Podcast "Ich hab noch nie" nehmen sich Victoria "Vici" Hippe und Jennifer "Jenni" Günther kein Blatt vor den Mund. Das beweisen auch Episodentitel wie "Oma kam in dem Moment rein", "Also ich find rammeln blöd" oder "Hattest du schon einmal einen Penis im Ohr?". "Heute" bat das unverblümte Duo zum spielerischen Bett-Geflüster.

Welche Sextoys-Trends erwarten uns 2023? Gibt es sowas wie das Next Big Thing?

"Das ist schwierig einzuschätzen, da wir Sextoys ungern als Trend betrachten. Aber natürlich erkennen wir eine Entwicklung und Tendenzen, die sich über die Zeit bei unseren Kunden und unserer Community entfalten. Seit vergangenem Jahr merken wir, dass sich mehr Menschen mit ihren Kinks auseinandersetzen. Laut unseres Sexreports 2023 geben 17 Prozent der Österreicher*innen an, einen Kink oder Fetisch zu haben. Sogar jeder vierte Österreicher hat bereits Erfahrungen mit BDSM und weitere 24 Prozent noch keine Erfahrung damit gemacht, interessieren sich aber dafür. Wir gehen daher stark davon aus, dass sich in diesem Jahr entsprechende Toys wie Analplugs oder Paddles zum Ausleben bestimmter Kinks etablieren werden."

Wird es beim Sexspielzeug für die Frauen neue Schwerpunkte geben? Im letzten Jahr hat sich das „Ei“ als Form sehr etabliert, gibt es womöglich neue Formen und Möglichkeiten?

"In den letzten Jahren waren Sextoys eine gute Möglichkeit für Frauen, ihre Lust auszuleben. Das lässt sich an den Formen der Toys sehen, die so designt sind, dass sie perfekt klitoral und/oder vaginal stimulieren. Jetzt ist es an der Zeit, noch einen Schritt weiterzugehen und mit neuen Formen bei Sexspielzeug zu spielen, sodass nicht auf den ersten Blick erkennbar ist, welche erogene Zone sie stimulieren (können). Sextoys werden vielfältiger und damit auch ihre Nutzung. Warum nicht mal mit einem Toy den gesamten Körper erkunden und für sich selbst herausfinden, an welcher Stelle welche Art von Stimulation erregend ist? Und wie genau fühlen sich erogene Zonen eigentlich an? Wir glauben, dass Frauen im Jahr 2023 noch neugieriger werden und ihre Körper noch intensiver entdecken – mit und ohne Sextoys. Der Fokus wandert vom Orgasmus als alleiniges Ziel von Stimulation hin zum Gefühl von Erregung am ganzen Körper."

Viele Sextoys bei Frauen sind mittlerweile „smart“, können via App oder Fernsteuerung gesteuert werden. Gibt es hierbei Neuerungen zu erwarten?

"Es sind Neuerungen insofern zu erwarten, als dass Sextoys noch smarter werden und noch individueller an die eigenen sexuellen Bedürfnisse angepasst werden können. Wir denken: Die richtige Balance zwischen digitaler und realer Sexualität ist das, was wir in Zukunft für uns selbst finden müssen. Der Markt an digitalen Sextoys wächst jedoch schnell und es gibt einige Highlights wie App-gesteuerte Toys, die zur Lieblingsmusik vibrieren oder parallel einen Videochat ermöglichen."

VIDEO: Eine Domina erzählt ...

"Da sich die Technik allgemein weiterentwickelt, wird sich dies auch auf die Sextoy-Industrie auswirken. Vorstellbar sind Sextoys, die so individualisierbar sind, dass sie exakt die Bedürfnisse der Anwendenden erfüllen. In unserer globalisierten Welt müssen auch Distanzen immer mehr digital überbrückt werden. Wir können uns vorstellen, dass wir in Zukunft mit einer Person realistischen Sex haben, egal, wo sie sich gerade geografisch befindet. So lassen sich sexuelle Vorlieben und Bedürfnisse noch intensiver ausleben."

Sextoys für Männer gewinnen mehr und mehr an Bedeutung – führt sich der Trend 2023 fort?

"Wie ist das Feedback bislang darauf? Sextoys für Männer sind gefragter denn je. Das bestätigt auch unser Sexreport: 2022 gaben 15 Prozent unserer Befragten an, einen Masturbator zu besitzen (siehe Fotogalerie unten), 2023 sind es schon 18 Prozent. Wir stellen fest, dass immer mehr Männer das Bedürfnis haben, ihre sexuellen Fantasien mit einem Sextoy auszuleben - alleine oder mit Partner*in. Uns war es deshalb auch ein wichtiges Anliegen, im letzten Jahr eine Kampagne zu machen, die sich ausschließlich an Männer richtet. Wir wollten (Solo-)Sex mit dem Penis in den Mittelpunkt rücken und Neugier erwecken, weil wir gemerkt haben, dass manche Männer gar nicht wissen, wie Sextoys für den Penis funktionieren. Wie auch, wenn das selten ein Thema in den Medien ist?"

"Sexualität hat so viele Facetten und diese lassen sich mit Sextoys auf eine andere Art erwecken. Nur dazu muss man die Möglichkeiten kennen, und das haben wir zum Anlass genommen, Penis-Toys wie Masturbatoren, Penisringe oder Penispumpen in den Fokus zu rücken. Denn: Why not? Wir glauben, dass 2023 noch mehr Fokus auf Sextoys für Männer gelegt wird, denn das Feedback ist durchaus positiv."

Wird es für Männer neue Formen, Möglichkeiten geben? Wie sieht es hier mit „Smartness“ aus?

"Es gibt eine Vielzahl von smarten Sextoys – und diese richten sich in erster Linie an alle Personen, die technikaffin sind. Sextoys mit App-Steuerung können so viele Bedürfnisse befriedigen: Sie sind individuell einstellbar, es lassen sich Distanzen überbrücken, und man hat die Hände frei. Was wir jedoch erleben, ist, dass Smartness bei Sextoys dazu führen kann, dass sich Männer davon eher angesprochen fühlen und weniger Hemmungen zu haben scheinen, smarte Sextoys für den (Solo-)Sex zu kaufen."

Amorelie bekommt sicherlich viele Zuschriften von Frauen und Männern, wie sich diese das perfekte Sex-Toy vorstellen. Was passiert mit diesen Vorschlägen? Sind bzw. werden sie in neue Produkt-Innovationen einfließen? Kann man sich womöglich bald sein Sex-Toy personalisieren?

"Wir bekommen täglich Input von unserer Community über unsere Social Media Kanäle, die wirklich sehr hilfreich für unsere Produktentwicklung ist. Und das ist auch nicht verwunderlich, wenn wir uns den Sexreport 2023 anschauen: Jeder fünfte Österreicher (19 Prozent) gibt an, dass er sich mehr Abwechslung in seinem Sexleben wünscht. Die Einsendungen werden gesammelt, intern diskutiert und bei der Entwicklung berücksichtigt. Natürlich gehen viele Vorschläge sehr ins Detail und sind sehr individuell, weshalb nicht jeder Input aufgenommen werden kann. Es wäre in jedem Fall eine smarte Lösung, wenn sich jede*r nach eigenen Vorlieben und Geschmack ein Sextoy designen könnte. So würden wir unserer Mission auch ein Stück näher kommen: sexuell erfüllte Menschen überall."

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