Oberösterreich

Mega-Prozess – Angeklagter kam in Hoodie und Sneakers

Prozess-Start nach den Halloween-Krawallen in Linz. Der 22-Jährige angeklagte Syrer wirkte ruhig, kam im Kapuzenpulli und in schwarzen Jeans.

Der Angeklagte kam in einem weißen Adidas-Kapuzenpulli und in einer Jogginghose zum Prozessauftakt.
Der Angeklagte kam in einem weißen Adidas-Kapuzenpulli und in einer Jogginghose zum Prozessauftakt.
"Heute"

Unter höchster Sicherheitsstufe startete am Donnerstag der Prozess gegen einen 22-Jährigen in Linz. Der junge Mann wirkte völlig ruhig, als er von zwei Justizwachebeamten in den großen Saal im Landesgericht Linz gebracht wurde. In schwarzen Jeans und einem weißen Adidas-Hoodie und weiß-grauen Fila-Sneakers ging der Angeklagte durch den Saal, umkreist von Fotografen setzte er sich auf die "Anklagebank", einen Sessel in der Mitte des Saales.

Die Staatsanwaltschaft wirft dem 22-jährigen vor, am 31. Oktober im Vorjahr zahlreiche Teilnehmer in der Linzer Innenstadt dazu angestiftet zu haben, auf Polizisten loszugehen.

Der junge Mann habe, so der Vorwurf, außerdem eine Gruppe angeführt, die ebenfalls Böller und Steine auf die Beamten geworfen habe. Ihm drohen wegen schwerer gemeinschaftlicher Gewalt und schwerer Körperverletzung bis zu drei Jahre Gefängnis.

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    Zunächst musste ein 22-jähriger Syrer auf der Anklagebank Platz nehmen.
    Zunächst musste ein 22-jähriger Syrer auf der Anklagebank Platz nehmen.
    "Heute"

    Der Mann, der in einer Asylunterkunft lebt, wirkte beim Prozessstart sehr ruhig und gefasst. Laut seiner Anwältin tut ihm der Vorfall sehr leid. Es gilt die Unschuldsvermutung.

    Höchste Sicherheitsvorkehrungen

    Der Prozess startete am Donnerstag um 13 Uhr unter höchsten Sicherheitsvorkehrungen. Polizeibeamte wurden extra für die Eingangsbereiche abgestellt, Besuchern wurden alle elektronischen Geräte abgenommen. "Es besteht die Befürchtung, dass illegal Videos gemacht werden", so ein Beamter zu "Heute". An den Sicherheitsschleusen wurde zusätzliches Personal postiert.

    Auf den Prozess des Syrers folgen bis April sechs weitere. Auf der Anklagebank müssen nach ihm noch ein 19-jähriger Spanier, eine 15-jähriges Mädchen und ihre beiden 15- und 16-jährigen Freunde, drei weitere 18-ährige und ein 16-jähriger Österreicher Platz nehmen. In den Fällen geht es ebenfalls um den Verdacht der "schweren gemeinschaftlichen Gewalt und der versuchten schweren Körperverletzung".

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      Rund 200 junge Männer attackierten Passanten und warfen Böller.
      Rund 200 junge Männer attackierten Passanten und warfen Böller.
      FOTOKERSCHI.AT / KERSCHBAUMMAYR

      Die Ausschreitungen rund um den Linzer Taubenmarkt sorgten im Herbst für Schlagzeilen: Rund 200 junge Männer, größtenteils mit Migrationshintergrund, hatten in der Nacht zum 1. November randaliert. Sie warfen mit Böllern, Steinen und Flaschen, attackierten zunächst Passanten und dann die Polizei