Persönlich
Mathea: "Als Frau wird man als Sexobjekt abgestempelt"
Mit ihren beiden neuen Songs lässt die Sängerin tief in ihr (Seelen)Leben blicken. "Heute" bat Mathea zum Talk.
Seit ihrem Hit "2x" ist Mathea (25) ein Fixpunkt am österreichischen Musikhimmel. Doch, nicht immer hatte es die Sängerin leicht. In ihren neuen Songs gewährt sie ungewöhnlich tiefe Einblicke in ihr Leben. Mit "Heute" plauderte die gebürtige Salzburgerin über Höhen, Tiefen und wie es als Frau im Musikgeschäft tatsächlich ist.
Als ersten neuen Song schickt Mathea "5671" ins Rennen. "Es stimmt, ich bin in '5671' sehr persönlich", holt sie im Gespräch mit "Heute" aus. "Mir ist es insofern leicht gefallen. Der Song war der erste, den ich von den neuen Songs geschrieben habe und ich musste einfach mal den Druck ablassen, alles mal niederschreiben, was passiert ist, viele Sachen klarstellen. Dann erst konnte ich weitermachen und die neuen Songs schreiben. Alles davor war so ein bisschen belastet - voller Druck einfach. Der Song war ein gutes Ventil."
Auch der Titel selbst zeigt, wie persönlich das Lied tatsächlich ist. "5671' ist die Postleitzahl meines Heimatdorfs Bruck an der Großglocknerstraße", so die Blondine. "Der Song verrät was ich bin, wo ich herkomme. Deswegen finde ich, dass das ganz gut mit der Postleitzahl passt."
Es gab Momente, in denen Mathea aufgeben wollte
Belastende Momente – ja, die Musikerin dachte tatsächlich auch schon daran alles hinzuschmeißen. "Es gab Momente, in denen ich überlegt habe, aufzugeben", ist sie ehrlich. "Es ist ein sehr hartes Game. Das Musikbusiness ist nicht unbedingt für jeden was. Es hat auch seine sehr dunklen Schattenseiten. Aber am Ende überwiegt bei mir einfach die Leidenschaft."
Das Streben nach Mehr
Grundsätzlich würde die junge Künstlerin sich als glücklich beschreiben: "Ich bin sehr glücklich, aber ich gebe mich sehr selten mit etwas zufrieden. Das ist so mein Problem. Ich strebe immer nach dem nächst Größeren. Das ist das, womit ich, glaub ich, am Meisten zu kämpfen habe. Aber, ich bin glücklich", lacht sie. Das Wichtigste sind ihre Freunde und ihre Familie. "Die erden mich. Familie und Freunde sind Alles für mich."
„Ich habe es zu 100 Prozent schwerer, als meine männlichen Kollegen“
Dann wird es etwas ernster – auf die Frage, ob sie es im Musikbusiness schwerer, als ihre männlichen Kollegen hat, holt Mathea aus:
"Ich habe es zu 100 Prozent schwerer und all meine weiblichen Kolleginnen werden mir da zu 100 Prozent zustimmen. Das fängt bei krassen Machtverhältnissen an, gesellschaftlichen Strukturen. Als Frau wird man generell weniger ernst genommen. Ich wurde am Anfang meiner Karriere lange Zeit als 'das kleine Mädchen' abgetan, ich wurde nicht gehört und musste alles fünfmal lauter sagen. Das hört dann auf bei Übergriffen – verbal und auch körperlich, weil man als Frau immer sexualisiert wird, als Sexobjekt abgestempelt wird – sich Männer einfach nehmen, was sie sich nehmen wollen. Ich bin sehr froh, dass ich ein sehr starkes Team um mich habe, das nicht so ist, das mich sieht und mir in gewissen Situationen den Rücken stärkt."
Live kann man die Sängerin übrigens bald wieder erleben. "Noch darf ich es nicht verraten, aber bald!", können sich ihre Fans freuen. Überhaupt stehen viele neue Projekte an. "Noch darf ich auch das nicht erzählen, aber stay tuned", lädt sie alle ein, ihr auf Instagram zu folgen um auf dem Laufenden zu bleiben.