Unzählige Geschäfte betroffen

Massiver Ausfall – Kunden konnten nicht mehr bezahlen

Ein Fehler im Kassensystem von ready2order führte zu Mega-Problemen im Wiener Einzelhandel. In unzähligen Geschäften konnten Kunden nicht mehr zahlen.

Roman Palman
Massiver Ausfall – Kunden konnten nicht mehr bezahlen
Beim Kassensystem von ready2order gab es am 15. März 2024 zu einem mehrstündigen Ausfall.
ready2order

Großer Frust und Ärger am Freitag um 10 Uhr vormittags bei unzähligen Wiener Handels- und Gastrobetrieben. Das von ihnen genutzte Kassensystem des Anbieters ready2order war von einer Minute auf die andere ganz und gar nicht mehr ready. Plötzlich war das Bezahlen entweder nur noch mit langer Verzögerung – oder gleich gar nicht mehr – möglich.

"Es ist nix gegangen", schildert der Wiener City-Galerist Christian Czaak im Gespräch mit "Heute" die "massiven Probleme". Und er war nicht alleine. Er wisse von Dutzenden Betrieben in seiner näheren Umgebung, die auch das Kassensystem von ready2order nutzen würden und wohl ebenso betroffen wären. 

Fassungslos machte aber vor allem die von ready2order kommunizierte Ursache: "Wartungsarbeiten"! Czaak: "An einem Freitagvormittag! Das ist geschäftsschädigend."

Fehler in der zentralen Datenbank

Als das Kassensystem kurz nach 10 Uhr Probleme an seine Zentrale meldete, habe man sofort "Großalarm ausgelöst" und sämtliche IT-Ressourcen auf die Identifikation und Lösung angesetzt, sagt Arnold Blüml, Chief Growth Officer von ready2order, gegenüber "Heute"

Gleichzeitig habe man das Kundenservicecenter hochgefahren: "Obwohl wir massive Support-Kräfte eingesetzt haben, konnten diese den Ansturm an Anfragen nicht in Echtzeit bewältigen, was natürlich zu Ärger und Enttäuschung geführt hat, was uns aufrichtig leid tut."

Ready2order positioniert sich als mächtige, aber einfach zu bedienende Registrierkasse für kleine Unternehmen
Ready2order positioniert sich als mächtige, aber einfach zu bedienende Registrierkasse für kleine Unternehmen
ready2order

Zumindest die Ursache war "innerhalb von wenigen Minuten" gefunden. Ein "nicht vorhersehbares Problem innerhalb der zentralen Datenbank" habe zu einer starken Verlangsamung bis hin zu massiven Einschränkungen in Einzelfällen geführt. Wie viele Betriebe genau betroffenen waren, muss noch ermittelt werden, Blüml spricht aber von einer "eklatanten Zahl".

Panne in der Kunden-Kommunikation

Die Panne sei schlimm genug, doch noch schwerer wiege ein ärgerlicher Fehler auf der Kommunikationsseite. Aufgrund von Zeitdruck habe man fälschlicherweise als Ursache "Wartungsarbeiten" dargestellt.

"Niemand wartet ein System, während es in vollem Einsatz steht. Wir führen Wartungsarbeiten dann durch, wenn es keine Kunden benutzen, das heißt mitten in der Nacht", stellen die Verantwortlichen klar. Sie möchten sich für diese "äußerst suboptimale" Krisen-Kommunikation entschuldigen. 

Seit 12.30 Uhr läuft (fast) alles wieder reibungslos. Lediglich auf der Verwaltungsoberfläche gibt es noch eine wenig beeinträchtigende Störung. "Die weitreichende Unterbrechung aufgrund der Datenbank ist jedoch behoben. Der normale Betrieb kann fortgesetzt werden", teilt der Kassensystem-Anbieter mit. Auch Galerist Czaak ist zufrieden: Ready2order ist wieder ready to order.

Die Bilder des Tages

1/56
Gehe zur Galerie
    <strong>18.10.2024: Lotto-Gewinner muss 4 Wochen lang um Millionen zittern.</strong> Der Schein mit den richtigen sechs Zahlen wurde in Kärnten abgegeben. <a data-li-document-ref="120067439" href="https://www.heute.at/s/lotto-gewinner-muss-4-wochen-lang-um-millionen-zittern-120067439">Noch können die 10,9 Millionen aber nicht abgeholt werden &gt;&gt;&gt;</a>
    18.10.2024: Lotto-Gewinner muss 4 Wochen lang um Millionen zittern. Der Schein mit den richtigen sechs Zahlen wurde in Kärnten abgegeben. Noch können die 10,9 Millionen aber nicht abgeholt werden >>>
    Denise Auer

    Auf den Punkt gebracht

    • Wiener Handels- und Gastrobetriebe waren am Vormittag frustriert, als das Kassensystem von ready2order plötzlich wegen "Wartungsarbeiten" ausfiel, was zu massiven Zahlungsstörungen führte
    • Obwohl das Problem innerhalb weniger Minuten gelöst wurde, entschuldigte sich das Unternehmen später für die irreführende Kommunikation und versicherte, dass der normale Betrieb bald wieder aufgenommen werden könne
    rcp
    Akt.
    Mehr zum Thema