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Massaker-Leugner muss vier Millionen Dollar zahlen

Alex Jones, Radiomoderator und Trump-Unterstützer, hatte wiederholt behauptet, das Blutbad an der Sandy-Hook-Grundschule habe nicht stattgefunden.

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Ihm drohen noch weitere Klagen: Alex Jones vor Gericht. (3. August 2022)
Ihm drohen noch weitere Klagen: Alex Jones vor Gericht. (3. August 2022)
REUTERS

Der ultrarechte US-Verschwörungstheoretiker Alex Jones ist zu mehr als vier Millionen Dollar Schadenersatz an zwei Eltern verurteilt worden, deren Kind 2012 bei einem Schulmassaker getötet worden war. Ein Geschworenengericht im Bundesstaat Texas sprach Neil Heslin und Scarlett Lewis am Donnerstag Schmerzensgeld in Höhe von 4,1 Millionen Dollar zu, weil Jones wiederholt behauptet hatte, das Blutbad an der Sandy-Hook-Grundschule im Bundesstaat Connecticut mit 26 Toten habe nicht wirklich stattgefunden.

Der 48-jährige Radiomoderator und Gründer der rechten Website «Infowars» könnte in einem nächsten Schritt noch zu einem millionenschweren Strafschadenersatz verurteilt werden. Ein solcher Strafschadenersatz, der als Strafe und zur Abschreckung gedacht ist, ist häufig deutlich höher als der eigentliche Schadenersatz.

Mehrere Eltern verklagten Jones

Jones hatte wiederholt behauptet, das Sandy-Hook-Schulmassaker sei lediglich vorgetäuscht worden, um eine Verschärfung des Waffenrechts durchzusetzen. Bei dem Massaker in der Stadt Newtown am 14. Dezember 2012 hatte der Täter 20 Kinder und sechs Erwachsene erschossen, bevor er sich das Leben nahm. Der in rechtsradikalen Kreisen sehr einflussreiche Jones ist wegen seiner Behauptungen von einer Reihe von Eltern verklagt worden. Nun wurde er erstmals zu Schadenersatz verurteilt.

Der Zivilprozess im texanischen Austin hatte für viel Aufsehen gesorgt. Am Mittwoch sorgte Klägeranwalt Mark Bankston für eine Überraschung, als er im Gerichtssaal verkündete, dass Jones’ Anwälte ihm versehentlich eine komplette digitale Kopie des Handys des Verschwörungstheoretikers schickten.

Jones-Anwälte wollten Prozess platzen lassen

Bankston verwies darauf, dass Jones wiederholt unter Eid ausgesagt habe, dass er auf seinem Handy keine Textnachrichten zum Grundschul-Massaker gefunden habe. Es hätten sich aber solche Nachrichten auf dem Handy befunden. "Wissen Sie, was Meineid ist?", fragte der Anwalt Jones. Die Anwälte von Jones forderten daraufhin, den Prozess platzen zu lassen. Richterin Maya Guerra Gamble lehnte das aber am Donnerstag ab.

"Infowars" hatte bereits im April Insolvenz angemeldet. Ein anderes von Jones’ Unternehmen, Free Speech Systems, meldete vergangene Woche Konkurs an. Jones ist als Unterstützer des früheren US-Präsidenten Donald Trump bekannt. Er machte sich Trumps Falschbehauptung zu eigen, dessen Wahlniederlage gegen den heutigen Präsidenten Joe Biden sei auf massive Betrügereien zurückzuführen. Jones befand sich außerdem in Washington, als radikale Trump-Anhänger am 6. Januar 2021 das Capitol stürmten. Er wurde hinter verschlossenen Türen vom parlamentarischen Untersuchungsausschuss zur Capitol-Erstürmung befragt.

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