446 Ansteckungen
Masern-Fälle explodieren – jeder Fünfte muss ins Spital
Weil die Durchimpfungsraten vor allem bei den jüngsten Kindern deutlich unter dem 95-Prozent-Ziel liegen, explodieren in Österreich die Masern-Fälle.
Ein alarmierendes Update gibt die AGES (Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit) am Dienstag. Demnach wurden seit 1. Jänner 2024 bereits 446 im epidemiologischen Meldesystem (EMS) erfasste Masernerkrankungen bestätigt.
Besonders dramatisch: 87 Betroffene mussten im Krankenhaus behandelt werden, vier davon sogar auf der Intensivstation. Statistisch wurde also bei jedem Fünften ein Spitalaufenthalt notwendig. Und: "Mit weiteren Masernerkrankungen ist zu rechnen", so die AGES.
Auch ein Blick in die Vergangenheit untermauert das Ausmaß dieser Masern-Welle. 2023 beispielsweise gab es im gesamten Jahr 189 Masernfälle. 2021 und 2022 österreichweit nur je einen einzigen Fall. 2020 waren es 25, 2019 151, 2018 77 und 2017 95 Fälle.
Ausrottung möglich
Masern sind eine hoch ansteckende Viruserkrankung. Infektionen zeichnen sich durch grippeartige Symptome und einen charakteristischen Hautausschlag aus. Es können zum Teil lebensbedrohliche Komplikationen wie Entzündungen der Lunge und des Gehirns auftreten. Einzig die Impfung schützt, eine spezifische Therapie gibt es nicht.
Um die Masern auszurotten, ist in der Bevölkerung eine Impfquote von 95 Prozent erforderlich. In einigen Regionen der Welt, beispielsweise in Nord- und Südamerika, ist das bereits gelungen. In Österreich hingegen ist die Durchimpfungsrate vor allem bei den jüngsten Kindern in den letzten Jahren massiv gesunken. Das ist auch der Grund für die wieder rasant steigenden Fallzahlen.
Auf den Punkt gebracht
- Die Masern-Fälle in Österreich sind alarmierend angestiegen, mit 446 bestätigten Fällen seit Anfang des Jahres 2024, von denen 87 im Krankenhaus behandelt werden mussten
- Die AGES warnt vor weiteren Erkrankungen und betont, dass eine Impfquote von 95 Prozent erforderlich ist, um die Masern auszurotten
- Die sinkende Durchimpfungsrate bei jungen Kindern in den letzten Jahren ist der Hauptgrund für den Anstieg der Fallzahlen