Rechtsextremist
Martin Sellner erhält Einreiseverbot in Deutschland
Am Samstag erhielt Identitären-Chef Sellner nach einem Auftritt im Aargau ein Einreiseverbot. Deutschland darf er indes gar nicht mehr betreten.
In der Schweiz endete der Auftritt des österreichischen Rechtsextremisten Martin Sellner nach wenigen Minuten. Die Polizei nahm ihn fest und wies ihn aus dem Kanton Aargau aus. "Zur Gewährleistung der öffentlichen Sicherheit und der Verhinderung von Konfrontationen mit Personen der Gegenseite", hieß es.
Die Ausländerbehörde in der Stadt Potsdam hat ihm nun laut der "Süddeutschen Zeitung" offiziell die Einreise in die Bundesrepublik Deutschland untersagt. Die Behörde machte aus Gründen des Persönlichkeitsschutzes keine näheren Angaben dazu.
Hintergrund
Im November hielt der frühere Anführer der "Identitären Bewegung" Österreichs einen Vortrag in Potsdam. Dabei sprach er laut der "Süddeutschen Zeitung" darüber, wie man Millionen Ausländer und "unliebsame Deutsche mit Migrationshintergrund" aus dem Land abschieben könnte. Nachdem das Treffen publik wurde, leitete die Stadt eine Prüfung zu einem möglichen Einreiseverbot ein. Mit dem Entscheid vom Dienstag gehen die Behörden damit aus, dass Sellner eine "Gefährdung der öffentlichen Ordnung" darstelle. Denn nur unter diesen Umständen ist es möglich, gegen einen Bürger mit EU-Pass ein Einreiseverbot zu verhängen.
Erst am Samstag sorgte sein Auftritt in Tegerfelden für viel Aufsehen. Der 35-Jährige dokumentierte seinen Aufenthalt auf der Plattform X. Auf Englisch teilte er in einem Tweet mit: "Heute stürmte die Polizei im Kanton Aargau, Schweiz, eine Rede, schaltete den Strom aus, legte mir Handschellen an und führte mich ab. Ich darf für zwei Monate nicht in den Kanton Aargau einreisen."
Die Bilder des Tages
Auf den Punkt gebracht
- Am Wochenende wurde der Rechtsextremist Martin Sellner aus dem Kanton Aargau verwiesen
- Am Dienstag hat er nun ein Einreiseverbot nach Deutschland erhalten