Punkte-Revolution

Marko: "Wenn der Herr Stroll einen normalen Tag hat..."

In der Formel 1 wird ein neues Punktesystem heiß diskutiert. Nun meldete sich auch Red-Bull-Motorsportdirektor Helmut Marko zu Wort.

Sport Heute
Marko: "Wenn der Herr Stroll einen normalen Tag hat..."
Red-Bull-Motorsportberater Helmut Marko.
Imago Images

Seit 2010 erhalten die Top-Ten-Fahrer eines Großen Preises Punkte. 25 Zähler gibt es für den Sieg, immerhin noch ein Pünktchen für den zehnten Platz. Dieses System wurde nur durch die Einführung des Extrapunkts für die schnellste Rennrunde leicht verändert. In einem Sprint erhalten die Top Acht dann ebenso WM-Zähler.

Doch schon in der kommenden Saison könnte sich die Punktevergabe in der "Königsklasse" ändern. Aktuell wird darüber diskutiert, ob künftig zwölf Fahrer WM-Punkte bekommen, dies bereits ab 2025 greift. Es wäre etwa ein Punkteschlüssel 25, 18, 15, 12, 10, 8, 6, 5, 4, 3, 2, 1 denkbar. Für eine Anpassung der Punkteränge braucht es eine einfache Mehrheit der Teams, aber auch die Zustimmung des Formel-1-Rechteinhabers Liberty Media und des Motorsport-Weltverbands FIA.

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    Marko spricht sich für Punkte-Revolution aus

    Der Grund für die Diskussionen ist die Zweiklassengesellschaft, die sich aktuell in der Rennserie abzeichnet. Vorneweg fahren die Top-Fünf-Teams Red Bull, Ferrari, McLaren, Aston Martin und Mercedes. Die restlichen fünf Rennställe (Racing Bulls, Haas, Sauber, Williams, Haas) fahren da nur hinterher, haben kaum Chancen, in die WM-Punkte zu fahren. "Wenn die Fahrer der besten fünf Teams keine technischen Probleme haben und Herr Stroll einen normalen Tag hat, dann gibt es für die anderen fünf Rennställe keine Punkte", erklärte auch Red-Bull-Motorsportkonsulent Helmut Marko in seiner "Speedweek"-Kolumne mit einem Blick auf die schwankenden Leistungen des kanadischen Formel-1-Piloten in Diensten des Aston-Martin-Rennstalls, das seinem Vater gehört.

    Markos Aussagen kommen auch aus Eigeninteresse, denn mit den Racing Bulls ist auch das zweite Team des österreichischen Energydrink-Riesen meist ohne Chancen auf Punkte.

    "Durch den Kostendeckel ist das Feld zusammengerückt, was zu überaus spannenden Mehrkämpfen im Mittelfeld führt. Das sollte man in irgendeiner Form belohnen. Wenn zehn Fahrer so hart kämpfen, aber keine Aussicht auf einen Punkt haben, dann ist es vielleicht an der Zeit, etwas zu ändern", betonte der 80-jährige Grazer. "Dazu kommt die enorme Zuverlässigkeit, die wir im Starterfeld erkennen. Punkte für die ersten Zwölf sehe ich daher als die richtige Entscheidung", so Marko.

    red
    Akt.