Ermittlungen laufen

Maria geköpft – so kam man Verdächtigen auf die Spur

Im Mariendom in Linz wurde im Frühsommer eine Marienstatue aus Holz geköpft, das Kunstwerk zerstört. Nun gibt es Verdächtige und Details zur Fahndung.

Oberösterreich Heute
Maria geköpft – so kam man Verdächtigen auf die Spur
Die gebärende Maria wurde von einem Unbekannten geköpft. Nun gibt es eine heiße Spur.
Diözese Linz, Eva Schobesberger

Jetzt wird es eng. Die Polizei hat wie berichtet zwei Täter im Visier, die als Verdächtige im Fall der geköpften Marienstatue im Linzer Dom gelten.

Wie berichtet, wurde die Statue im Juni in einem eigenen Raum im Dom aufgestellt. Mit der Holzfigur, die Maria bei der Geburt zeigt, wollte die Künstlerin Esther Strauß die "Leerstelle der Geburt Christi aus feministischer Perspektive" beleuchten.

Schon im Vorfeld sorgte die kleine Figur aus Lindenholz (Wert rund 8.000 Euro) ins konservativen Kirchenkreisen (wie zu erwarten war) für Empörung. Auf einer entsprechenden Online-Plattform kritisierten zahlreiche User auch noch nach der Tat das Werk.

"Diese gotteslästerlich Figur drückt für mich den Stand der katholischen Kirche in Europa aus. Früher wurde die Kirche von außen verfolgt und angegriffen, heute kommt der Angriff von innen", hieß es da beispielsweise.

Diese Fotos zeigen die Figur vor der Attacke

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    Die Skulptur "crowning" der Künstlerin Esther Strauß war im Juli im Kunstraum (Turmkapelle West) zu den Öffnungszeiten des Mariendoms zu besichtigen.
    Die Skulptur "crowning" der Künstlerin Esther Strauß war im Juli im Kunstraum (Turmkapelle West) zu den Öffnungszeiten des Mariendoms zu besichtigen.
    Mariendom / Franz Wurzinger

    Der eigentliche Angriff traf jedoch die Figur selbst: Jemand sägte ihr den Kopf ab. Die Linzer Grünen-Chefin, Juristin und Frauenrechts-Expertin Eva Schobesberger schrieb kurz nach der Tat auf Facebook: "Ist das Bild einer geköpften Frau leichter zu ertragen, als das der gebärenden Mutter Gottes? Ist es der Umstand, dass Gott von einer Frau geboren wurde? Oder ist es der Akt der Geburt an sich, der dermaßen verstört? Ich weiß nicht, wie es euch geht, aber für mich ist die geköpfte Skulptur das Verstörende. Das Bild der geköpften Maria ist das, worüber wir uns empören und eventuell sogar in unseren (religiösen) Gefühlen verletzt sein sollten."

    Wie die Staatsanwaltschaft Linz gegenüber "Heute" bestätigte, gibt es derzeit zwei dringend tatverdächtige Personen. Einen 73-Jährigen aus Linz und einen 31-jährigen mit Hauptwohnsitz in Wien. Beide Personen wurden von Zeugen zum Tatzeitpunkt im Dom gesehen. Der 31-Jährige postete in sozialen Medien nach Bekanntwerden der Tat Kommentare, in denen er die Tat begrüßte.

    Unklar ist noch, wer von den beiden die Statue geköpft hat. "Es wurden in der Nähe des Tatorts Blutspuren gefunden, dieser werden jetzt untersucht", so eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft zu "Heute". Das könne noch einige Wochen dauern, dann wird sich zeigen, ob die DNA-Spuren mit einem der Verdächtigen übereinstimmt.

    Der Kopf wurde übrigens vom Täter mitgenommen. Die zerstörte Statue könnte bald wieder in Linz zu sehen sein. Allerdings nicht in einer Kirche, wie die Diözese Linz nun mitteilte, sondern an einem "weltlichen" Ort.

    Auf den Punkt gebracht

    • Im Mariendom in Linz wurde im Frühsommer eine Marienstatue aus Holz geköpft, was für Empörung sorgte
    • Die Polizei hat nun zwei Verdächtige im Visier, einen 73-Jährigen aus Linz und einen 31-Jährigen aus Wien, deren DNA-Spuren derzeit untersucht werden
    red
    Akt.