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Mann stiehlt 2.200 Jahre alten Finger für ein Selfie
An einer Party macht ein 24-Jähriger ein Selfie mit einer Statue und reißt ihr den Daumen ab. Die chinesischen Behörden fordern nun eine harte Strafe.
In einem Museum in Philadelphia im US-Bundesstaat Pennsylvania ist im Dezember ein historisch wertvoller Terrakotta-Krieger aus China beschädigt worden.
Ein 24-jähriger Mann schlich sich an einer Weihnachtsparty am Franklin Institute in die Ausstellungsräume. Dort legte er den Arm um eine Statue, schoss ein Selfie, riss der Figur den Daumen ab und nahm ihn als Souvenir mit nach Hause.
Krieger ist 4,5 Millionen Dollar wert
Das Fehlen des Fingers haben die Museumsmitarbeiter aber erst in diesem Jahr bemerkt. Nach einigen Tagen konnte das FBI den mutmaßlichen Daumendieb ausfindig machen. Der Finger des Kriegers lag auf dem Schreibtisch im Schlafzimmer des Mannes.
Welche Folgen seine Tat nach sich ziehen würde, war dem jungen Mann wohl nicht bewusst. Der Wert der Statue wird auf 4,5 Millionen Dollar geschätzt. Für die Beschädigung wurde er angeklagt und hinter Gitter gesetzt. Später wurde er gegen eine Kaution von 15.000 Dollar freigelassen.
Jetzt fordern die chinesischen Behörden laut BBC eine härtere Strafe für den Vandalismus an ihrem Kulturerbe und verurteilen die Sorglosigkeit des Franklin Institutes. Wie die chinesische Nachrichtenagentur Xinhua berichtete, sind Anfang Woche zwei chinesische Experten in die USA geflogen. Sie sollen die beschädigte Figur der berühmten Terrakotta-Armee reparieren.
Bedeutender archäologischer Schatz
Die Terrakotta-Krieger wurden rein zufällig im Jahr 1974 entdeckt, als Bauern aus dem chinesischen Dorf Xiyang versuchten, einen Brunnen zu graben. Die mehr als 8.000 Soldaten aus Ton sind über 2.200 Jahre alt und gehören zur Grabanlage des ersten chinesischen Kaisers Qín Shihuángdì (gestorben 210 vor Christus). (vhu)