Autokrimi in Wien

Mann ortet gestohlenen CLA selbst – dann flog alles auf

Hartnäckige Kriminalarbeit und eine Auto-App legten nun einer Jugendbande das Handwerk. Sie soll für über 240 Delikte verantwortlich sein.

Claus Kramsl
Mann ortet gestohlenen CLA selbst – dann flog alles auf
Der Mercedes CLA 220 AMG des Donaustädters Dan (40) wurde gestohlen. Per App fand ihn die Polizei – und nahm fünf Jugendliche fest.
LR

Am Wochenende wurden in mehreren Wiener Bezirken Dutzende Autos aufgebrochen – "Heute" berichtete. Dringend tatverdächtig ist eine Jugendbande, die offenbar aus Langeweile durch die Gegend zog und recht wahllos zuschlug.

Von dem in der Panethgasse geparkten Mercedes CLA 220 AMG des Donaustädters Dan (40) hätten die Täter besser die Finger gelassen: Die Verdächtigen (12 – 14) hatten am Sonntag das kleine hintere Seitenfenster aufgebrochen und sich so Zugang zum 60.000-Euro-Auto verschafft. Nachdem sie im Innenraum den Ersatzschlüssel entdeckt hatten, machten die Burschen eine Spritztour mit dem flotten Mercedes.

Opfer wollte zur Arbeit fahren – Auto war weg

Das bemerkte der Inhaber, als er Montagfrüh mit dem Auto zur Arbeit fahren wollte: "Ich war noch mit meinem Hund spazieren, ging dann zum Auto", schildert Dan gegenüber "Heute". Doch statt seines Mercedes fand er nur Gegenstände, die er im Fahrzeug gehabt hatte vor, die auf der Straße lagen. "Daneben stand ein Nachbar, dessen Auto aufgebrochen wurde und unterhielt sich mit zwei Polizisten. Ich sprach sie an und sie schickten mich auf die Polizeiinspektion", so der Donaustädter.

Mercedes-App führte zu den Verdächtigen

Dort aktivierte er die Mercedes-App und ortete sein Fahrzeug. So hatte die Polizei relativ leichtes Spiel: An der Stelle, an dem der gestohlene Mercedes geparkt war, fanden sie niemanden vor. Aber in einer Parallelgasse trieben sich fünf Jugendliche herum – und schlugen Autoscheiben ein. Die Nachwuchs-Ganoven wurden gefasst, die beiden Strafmündigen unter ihnen – ein Mongole und ein Tschetschene (beide 14) – haben bereits zahlreiche weitere Delikte auf dem Kerbholz und sind in Haft.

Den fünf Verdächtigen konnten rund 100 Einbruchsdiebstähle in Leopoldstadt, Floridsdorf und Donaustadt nachgewiesen werden. Die Delikte fanden zwischen 28. Juni und 1. Juli statt – das sind 33 Fakten pro Tag!

Mercedes aufgebrochen und gestohlen

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    Der 60.000 Euro teure Mercedes des Donaustädters Dan (40) wurde von der Jugendbande aufgebrochen und gestohlen. Dank App wurden Auto und Täter gefunden.
    Der 60.000 Euro teure Mercedes des Donaustädters Dan (40) wurde von der Jugendbande aufgebrochen und gestohlen. Dank App wurden Auto und Täter gefunden.
    LR

    Bande besteht aus rund 40 Jugendlichen

    Nur die Spitze des Eisbergs: Laut der Kripo (Gruppe Lang) gehören die fünf Burschen zu einem losen Verband von rund 40 Jugendlichen, denen bisher über 240 ähnliche Delikte zugeordnet werden können. Sie dürften sich aus Schule, Jugendzentren und aus Parks kennen, immer wieder aus Langeweile in unterschiedlichen Zusammensetzungen losziehen und kriminelle Handlungen setzen. Die Herkunft der Verdächtigen ist bunt gemischt, neben Österreichern sind unter anderem auch Algerier, Türken, Syrer und Tschetschenen dabei, heißt es von der Polizei.

    Dieses Problem werden wir polizeilich nicht lösen können
    Ein Ermittler zu "Heute"

    Die Ermittlungen der "Operation Triangle" – der Name stammt von den dreieckigen Seitenfenstern, über die sich die Jugendlichen Zugang zu den Fahrzeugen verschaffen – laufen, aber: "Dieses Problem werden wir polizeilich nicht lösen können", so ein Beamter zu "Heute"

    Auf den Punkt gebracht

    • Eine Jugendbande hat am Wochenende in mehreren Wiener Bezirken Dutzende Autos aufgebrochen, wobei 100 Einbruchsdiebstähle nachgewiesen werden konnten
    • Zwei der Verdächtigen, beide 14 Jahre alt, sind bereits in Haft und gehören zu einer Gruppe von rund 40 Jugendlichen, denen über 240 ähnliche Delikte zugeordnet werden können
    • Die Polizei gibt zu, dass sie dieses Problem nicht alleine lösen wird können
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    Akt.