Schwerwiegende Folgen
Mann nimmt 1176 Schmerztabletten pro Monat
Weil der Mann immer wieder vergaß, dass er seine tägliche Dosis schon genommen hatte, nahm er statt 7 bis zu 28 Tabletten pro Tag. Das hatte Folgen.
Warum Schmerzen ertragen, wenn es Mittel dagegen gibt? Anlassbedingt mal ein Ibuprofen zu nehmen, stellt kein Problem dar. Problematisch wird's erst, wenn die Schmerzen nicht weggehen und man die Schmerztabletten wie Zuckerl einwirft. Die Einnahme von zu vielen Ibuprofen kann der Gesundheit sogar noch mehr schaden und hat ziemlich gefährliche Folgen, wie der Fall eines Mannes zeigt, der in nur einem Monat sage und schreibe 1.176 Tabletten eingenommen hatte.
Bis zu 28 Tabletten am Tag
Der Mann, der nur als SB bekannt ist, hat auf die harte Tour erfahren, dass das rezeptfreie Schmerzmittel bei übermäßiger Einnahme genauso gefährlich sein kann wie jedes andere Medikament. Der 34-Jährige war ein eifriger Läufer, was seinen Körper natürlich stark beanspruchte und ihm auch Schmerzen bereitete. Er tat, was die meisten Menschen tun würden, und nahm ein paar Tabletten, um seine Schmerzen loszuwerden. Nur leider missverstand den Dosierungshinweis völlig. SB schluckte zunächst sieben Ibuprofen über einen Zeitraum von 24 Stunden und fühlte sich wie ein neuer Mensch. Aber er begann, sich zu sehr auf die Medikamente zu verlassen, sodass er begann, alle Pillen auf einmal zu schlucken.
Er nahm die Tabletten immer weiter, vergaß aber des öfteren, wann er sie zuletzt eingenommen hatte, sodass er manchmal bis zu 28 Stück an einem Tag schluckte – viermal sieben Stück am Tag. Das Procedere setzte sich einige Wochen so fort.
Geschwüre, Bluterbrechen und Nierenschaden
Der Mann wischte seine anfänglichen Bedenken beiseite, obwohl er starke Schmerzen in der Brust verspürte, und nahm stattdessen noch mehr Tabletten ein, um die neuen Beschwerden zu lindern. Zu diesem Zeitpunkt erbrach er bereits Blut, sein Stuhl war beunruhigend dunkel und er hatte Bauch- und Magenschmerzen. Zudem konnte er kaum noch urinieren. Aber er stellte immer noch keinen Zusammenhang mit seiner hohen Ibuprofeneinnahme her.
Der Mann suchte schließlich das Krankenhaus auf und klagte über seine Symptome, zu denen Schwindel, Schmerzen und Müdigkeit hinzukamen. Die Ärzte stellten fest, dass er unter Hämatemesis litt, was bedeutet, dass ein Patient innerlich blutet und infolgedessen Blut erbricht. Weitere Untersuchungen ergaben, dass sein übermäßiger Ibuprofenkonsum zu Geschwüren in der Speiseröhre und im Magen geführt hatte, die zu bluten begannen, und dass außerdem seine Nieren versagten.
Als Hämatemesis bezeichnet man das Erbrechen von Blut oder Blutbestandteilen. Das Erbrochene hat eine schwarz-braune kaffeesatzartige Erscheinung - deshalb spricht man auch von Kaffeesatzerbrechen.
Insgesamt hatte er in einem einzigen Monat 1.176 Tabletten zu sich genommen. Er brauchte eine Dialyse, um sein Blut zu filtern und die Giftstoffe zu entfernen, die seine Nieren nicht mehr schafften, sowie eine Kauterisation, um die Blutungen der Geschwüre zu stoppen. Hätte er weiterhin übermäßig viel Ibuprofen eingenommen, hätte er möglicherweise einen irreversiblen Nierenschaden erlitten. Glücklicherweise konnte sich der Mann vollständig erholen.