Gemeine Bitcoin-Masche
Mann (82) fällt auf Schmäh herein, ist 200.000 Euro los
Ein Mann sieht im TV eine Bitcoin-Werbung, investiert Geld in diese Kryptowährung. Was vielversprechend klingt, entpuppt sich als ganz fiese Masche.
Wie jetzt bekannt wurde, investierte der 82-Jährige aus dem Bezirk Freistadt 2022 Geld in Bitcoins. Diese wurden in einem TV-Spot beworben, erhebliche Gewinne versprochen. Der Pensionist erstattete bei der Polizei Anzeige, da der angekündigte Betrag nicht ausbezahlt worden war.
Ein Jahr später nahmen die unbekannten Täter wieder Kontakt zu dem Mühlviertler auf. Sie teilten ihm mit, dass sich die Summer von der Investition aus dem Jahr 2022 stark erhöht habe. Er müsse jetzt nur Transaktionsgebühren überweisen, um im Anschluss den Gewinnbetrag zu erhalten.
Anzeige erstattet
Erneut erstattete das Opfer Anzeige. Am 5. August kam der Pensionist wieder zur Polizei und sagte, dass sich die Männer schon wieder bei ihm gemeldet haben. In mehreren Telefongesprächen sei ihm gesagt worden, dass der angesammelte Geldbetrag durch eine Agentur sichergestellt wurde und diese jetzt die Summer ausbezahlten möchte.
Er habe dann ein Programm auf seinem Laptop installiert, durch das die unbekannten Gauner Zugriff auf seinen Computer erhielten. Schrecklich für den armen Mann: Ganze zwölf Überweisungen an diverse Konten tätigten die Fieslinge. Außerdem drängten sie den 82-Jährigen zum Kauf von Wertgutschein-Karten einer Supermarktkette.
Mann hat viel Geld überwiesen
Die darauf befindlichen Codes schickte er dann an die Unbekannten. Darüber hinaus geht aus privaten Aufzeichnungen hervor, dass er wahrscheinlich noch mehr Geld überwiesen hat. Für diese Überweisungen gab es jedoch keine Kontoauszüge mehr. Grund: Die Bank sperrte im Mai das damalige Konto wegen zahlreicher Überweisungen an verschiedene ausländische Konten.
"Die Schadenssumme beträgt zirka 200.000 Euro", sagt Gerald Sakoparnig, Leiter der Abteilung Betrug beim Landeskriminalamt Oberösterreich (LKA) im "Heute"-Gespräch.
Hier warnt die Polizei vor Betrügern und gibt Tipps, die davor schützen sollen.
"Gier nach schnellem Reichtum"
Grundlegendes Problem: "Es ist ein menschliches Bedürfnis zu sagen: 'Wahrscheinlich bekomme ich das Geld wieder zurück.'", so Sakoparnig. "Die Verlockung ist da. Es geht hier immer um die Gier nach schnellem Reichtum. Viele Menschen probieren ihr Glück."
„Es ist ein menschliches Bedürfnis zu sagen: 'Wahrscheinlich bekomme ich das Geld wieder zurück.'“
"Die Täter sind raffiniert. Es trifft alle, alt und jung, und auch Menschen, die glauben, sie kennen sich aus, sind anfällig", erklärt der Experte. Um sich vorstellen zu können, welche Beträge bei dieser Form des Betrugs im Spiel sind, nennt Sakoparnig dramatische Zahlen: "Die durch Kryptowährung entstandene Schadenssumme in Oberösterreich beträgt im Monat zwischen 700.000 und 1 Million Euro."
„Die durch Kryptowährung entstandene Schadenssumme in Oberösterreich beträgt im Monat zwischen 700.000 und 1 Million Euro.“
Es sei "verdammt schwierig", die Verantwortlichen hinter solchen Betrügereien zu finden: Meistens könne nicht mehr nachgewiesen werden, wer die Werbung geschaltet hat. Oft laufe es über Server von Drittanbietern im Ausland.
Die Bilder des Tages
Auf den Punkt gebracht
- Ein 82-jähriger Mann aus dem Bezirk Freistadt investierte 2022 200.000 Euro in Bitcoins, nachdem er von einem TV-Spot mit vielversprechenden Gewinnversprechen beeinflusst wurde
- Die Täter kontaktierten ihn erneut und überredeten ihn, Transaktionsgebühren zu überweisen, um den angeblichen Gewinn zu erhalten
- Letztendlich verlor er insgesamt 200.000 Euro durch zwölf Überweisungen an verschiedene Konten und den Kauf von Wertgutschein-Karten
- Laut Gerald Sakoparnig, Leiter der Abteilung Betrug beim Landeskriminalamt Oberösterreich, beträgt die durch Kryptowährung entstandene Schadenssumme in Oberösterreich im Monat zwischen 700.000 und 1 Million Euro