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Mann (24) verliert Millionen-Landhaus wegen 1.958 Euro
Ein 24-jähriger Student hat seit 2021 die Gebäudeversicherung seines Chalets in Gstaad nicht bezahlt. Nun wird das Haus im Millionenwert versteigert.
Das Chalet Flora in Gstaad war früher ein Schulinternat mit einer internationalen Schülerschaft. Heute ist es inzwischen heruntergekommen, die Fassade brüchig und die Umgebung ungepflegt. Das 10.270 Quadratmeter große Grundstück gehört seit 2020 einem 24-jährigen Mann aus Kasachstan, wie die "Berner Zeitung" berichtet.
Der 24-Jährige habe bereits die Jahresrechnung 2021 der Gebäudeversicherung Bern (GVB) über 1912 Franken, umgerechnet 1.958 Euro, nicht beglichen. Laut einer Ende Mai publizierten Meldung im Berner Amtsblatt soll das Anwesen daraufhin bald zwangsversteigert werden, denn: Eigentümer einer Liegenschaft in der Schweiz müssen für das Minimum an Fixkosten aufkommen.
Bei der Versteigerung sollte eine nette Summe herauskommen: Das Anwesen an dieser exklusiven Lage im Berner Oberland ist mindestens einen zweistelligen Millionenbetrag wert.
Wie kam der 24-Jährige überhaupt an das Chalet?
Sein Linkedin-Profil offenbart: Von 2010 bis 2016 habe er sich zuletzt in der Schweiz am Eliteinternat Le Rosey am Genfersee aufgehalten. Der 24-Jährige ist zudem laut Linkedin Projektmanager bei einem Infrastrukturunternehmen, das seinem Vater gehört. Und der hat seit Jahren enge Beziehungen zur Schweiz, insbesondere zum Genfer Rohstoffhandel Vitol.
Von 2014 bis 2016 erschütterten die "KazakhLeaks" das Land. Die Nichtregierungsorganisation Public Eye legte anhand der geleakten Dokumente die engen Verstrickungen zwischen dem Genfer Rohstoffhändler Vitol und der kasachischen Regierung offen. In diesem Zusammenhang tauchte der Name des Vaters des 24-jährigen Chalet-Besitzers auf. Die Dokumente zeigen, dass die Familie bereits 2013 ein weiteres Chalet in Gstaad für 14,4 Millionen Franken kaufte.
Recherchen von Public Eye legten offen, dass die Familie zum engsten Zirkel von Timur Kulibajev gehörte. Dieser Mann managt Kasachstans Ölgeschäft und ist der Schwiegersohn des kasachischen Ex-Präsidenten Nursultan Nasarbajew. Aufgrund des Status seines Vaters als "politisch exponierte Person" sind dem Sohn wohl weniger Hürden geboten, um in den Schweizer Immobilienmarkt zu investieren.
Aufenthaltsort unklar
Das Amt für Bevölkerungsdienste des Kantons Bern habe der BZ mitgeteilt, dass es aus datenschutzrechtlichen Gründen den Aufenthaltsort des 24-jährigen Chaletbesitzers nicht bekannt geben könne. Wo sich der Mann zurzeit befindet, ist deshalb nicht bekannt.