Gegen das Wirtesterben
Mahlzeit! Dieses Dorf betreibt gemeinsam ein Gasthaus
Immer häufiger müssen Gasthäuser am Land zusperren. Doch eine Gemeinde in Niederösterreich leistete dem Wirtesterben weiter unbändigen Widerstand.
In Hochneukirchen-Gschaidt haben sich die Bewohner nun entschlossen, ein Wirtshaus auf Genossenschaftsbasis zu gründen. So will man gegen das Wirtesterben im eigenen Ort vorgehen.
Zwei Jahre lang über Idee diskutiert
Dabei war man auch hier betroffen. 2020 musste das Dorfgasthaus – der Kirchenwirt – zusperren, der letzte Pächter verließ den Ort. Die Bewohner wollten das aber nicht hinnehmen, die Idee eines Genossenschafts-Gasthauses kam.
"Zwei Jahre lang haben wir diskutiert, wie ein solches Gasthaus ausschauen könnte, was erwartet wird und wie wir das Gasthaus schließlich auch wirtschaftlich durchbringen können", so Bürgermeister Thomas Heissenberger (ÖVP) gegenüber dem "ORF Niederösterreich". Viele der Bewohner zeigten sich von der Idee aber begeistert.
6.000 Anteile gezeichnet
Um das neue Projekt zu finanzieren, wurden insgesamt 6.000 Anteile zu jeweils 150 Euro gezeichnet. Mit diesem Geldeinsatz konnte man das alte Gasthaus renovieren und neu gestalten. Die Anteilszeichner gehen eine Nachschusspflicht ein. Sollte es zu wirtschaftlichen Schwierigkeiten kommen, müsste der Beitrag noch einmal geleistet werden, wie der Bürgermeister erklärt.
„Jetzt lebt das Dorf wieder auf!“
Seit Anfang Dezember 2023 ist das Gasthaus nun wieder eröffnet. Mit dem Vor-Weihnachtsgeschäft ist Standortleiter und Geschäftsführer Bernhard Heiss zufrieden. Auch Gemeinderat und Mitinitiator Johann Doppler freut sich über das neue Wirtshaus: "Mein Hintergedanke war immer: Stirbt das Dorfwirtshaus, stirbt das Dorf. Und jetzt lebt das Dorf wieder auf", meint er zu "ORF Niederösterrreich"