Italien

Mafia-Sohn schockiert an Feiertag mit Instagram-Post

Ein Instagram-Post von Salvuccio Riina, Sohn des inzwischen verstorbenen Mafiabosses Salvatore "Totò" Riina, sorgt auf Sizilien für Aufruhr.

20 Minuten
Mafia-Sohn schockiert an Feiertag mit Instagram-Post
"Schönen Ferragosto euch allen aus der Via Scorsone 24, 90034 Corleone, Italien", schrieb der dritte Sohn des berüchtigten Mafiabosses Salvatore "Totò" Riina auf Instagram.
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Der 47-jährige Giuseppe "Salvuccio" Salvatore Riina hat mit 11.500 Followern eine beachtliche und doch überschaubare Anhängerschaft auf Instagram. Mit einem Post, den er zum italienischen Feiertag Ferragosto veröffentlichte, hat der dritte Sohn des sizilianischen Mafiabosses Salvatore "Totò" Riina jedoch weit über sein übliches Publikum hinaus schockiert, wie der "Tages-Anzeiger" berichtet.

"Schönen Ferragosto euch allen aus der Via Scorsone 24, 90034 Corleone, Italien", lautet der Text zum Bild, das "Salvuccio", der sich nie klar von der Mafia abgegrenzt hat, im weißen Balenciaga-Shirt und mit auffälliger Sonnenbrille zeigt. Für einen Eklat sorgt dabei die Adresse, denn diese existiert seit 2018 in dieser Form nicht mehr.

Alte Mafia-Anschrift verwendet

Der Grund: Die Anschrift war über viele Jahre hinweg die Adresse der Familie Riina. Zu Ehren von Cesare Terranova, der als Richter die Mafia bekämpfte, wurde die Straße 2018 in Via Terranova umbenannt. Terranova selbst wurde 1979 in Palermo in seinem Auto erschossen, als er in einen Hinterhalt gelockt wurde. Für den Mord war unter anderem Salvatore Riina verantwortlich.

Der 33-jährige Bürgermeister von Corleone, Walter Rà, sieht im Post von Salvatore Riina einen "feigen Angriff auf den Staat und die Institutionen". Er betonte in den italienischen Medien, dass die Stadt Corleone ihre dunkle Geschichte hinter sich gelassen habe.

Salvuccio seit 2023 wieder in Corleone

Salvuccio kehrte 2023 nach Corleone zurück, nachdem er fast neun Jahre lang wegen Mafiaverbindungen, Geldwäsche und Erpressung im Gefängnis gesessen und anschließend eine Zeit lang zwischen Venetien und den Abruzzen verbracht hatte, wo er mit einer Sozialeinrichtung betraut worden war. Die frühere Verwaltung von Corleone hatte versucht, ihn zu vertreiben, um die Stadt vor "Rufschädigung" zu schützen, wie der "Guardian" schreibt.

Totò Riina starb 2017 im Gefängnis. Unter dem Spitznamen "la belva" ("die Bestie") soll er mehr als 150 Morde angeordnet haben, darunter die Tötung eines 13-jährigen Buben, der in Säure aufgelöst wurde. Auch die Morde an den Anti-Mafia-Richtern Giovanni Falcone und Paolo Borsellino im Jahr 1992 wurden von ihm angeordnet.

1989 war ein Attentat gegen Mafiafahnder Falcone noch misslungen, laut einem Kronzeugen war auch die spätere Bundesanwältin Carla Del Ponte, die von der Mafia als "zu neugierig" eingestuft worden war, im Visier, wie die NZZ mit Bezugnahme auf die Nachrichtenagentur Keystone-SDA berichtete.

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    EINSATZDOKU.AT / APA / picturedesk.com

    Auf den Punkt gebracht

    • Der dritte Sohn des berüchtigten Mafiabosses Salvatore Riina schockiert mit einem Instagram-Post
    • Darin verwendet er die alte Anschrift seiner Mafia-Familie in Corelone, die zu Ehren eines ermordeten Anti-Mafia-Richters umbenennt wurde
    • Der Bürgermeister von Corleone verurteilt den Post scharf
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