Folter in Ottakring

Mafia-Mord in Wien – nun ist bekannt, wer der Tote ist

Ein junger Mann wurde zu Tode gefoltert, seine Leiche im Zuge einer Drogenrazzia entdeckt. Nun ist klar, um wen es sich bei dem Toten handelt.

Wien Heute
Mafia-Mord in Wien – nun ist bekannt, wer der Tote ist
Hinter dieser Tür wurde die Leiche des 27-Jährigen entdeckt.
Denise Auer

Eine Arte Foltersessel direkt neben der Leiche, zahlreiche abgetrennte Gliedmaßen (Finger) und dutzende Stichverletzungen im Oberkörper: Wie "Heute" berichtete, entdeckten Drogenfahnder am 21. Februar bei einer Razzia in einer Wohnung in der Sautergasse (Ottakring) die Leiche eines Unbekannten, der brutal ermordet wurde.

Aufgrund der Folterungen lag der Verdacht eines Mafia-Mordes nahe – und dieser Verdacht dürfte sich nun bestätigt haben. Denn laut einer Sprecherin der Polizei konnte das Opfer identifiziert werden: Es handelt sich um einen 27-jährigen Serben aus dem Drogenmilieu, der im Nebenraum bzw. im Keller eine Marihuana-Plantage betrieben hatte.

Leichenfund in Wien-Ottakring

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    In einer Wohnung in der Sautergasse in Wien-Ottakring wurde eine männliche Leiche gefunden.
    In einer Wohnung in der Sautergasse in Wien-Ottakring wurde eine männliche Leiche gefunden.
    Denise Auer

    DNA-Abgleich brachte Ergebnis

    Die Identifizierung der Leiche war nicht einfach – ein Vergleich von Fingerabdrücken war nicht möglich. Es folgte daher ein DNA-Gutachten. Am Tag des Leichenfundes wurde zudem ein Landsmann des Ermordeten festgenommen.

    Wie der "Standard" berichtet, hatte dieser am selben Nachmittag mit seinem Mercedes das Wohnhaus des 27-Jährigen angesteuert. Der Serbe (es gilt die Unschuldsvermutung) steht im Verdacht, Teil einer mindestens neunköpfigen Kokain-Bande zu sein. Diese soll etwa um das Jahr 2020 kiloweise Kokain von Südamerika nach Österreich geschmuggelt haben.

    Opfer von Kokain-Bande?

    Laut "Standard" soll der Serbe dafür verantwortlich gewesen sein, die Drogen an die Subhändler zu übergeben oder direkt an Abnehmer zu verkaufen. Zudem soll er die Einnahmen aus dem Kokainverkauf eingesammelt haben. Beim Opfer könnte es sich daher um einen Subhändler gehandelt haben.

    Auf die Spur der Bande kamen die Ermittler des Bundeskriminalamtes aufgrund von ausgewerteten Handy-Chats: Die Verdächtigen sollen alle verschlüsselte Handys von Sky ECC verwendet haben, die vor einigen Jahren von den europäischen Sicherheitsbehörden gehackt werden konnten.

    red
    Akt.