Niederösterreich

Mafia-Brüder auf Vespa raubte Luxus-Uhr

Ein Brüderpaar mit Mafia-Verbindungen soll in Mödling und in Wien zwei Philipp Patek-Uhren geraubt haben. Das Duo sitzt, ein Mittäter wird gesucht.

Mafia-Brüder auf Vespa raubte Luxus-Uhr
Beschuldigte nach Raubüberfällen
LPD NÖ

Zwei Unbekannte hatten einem 64-jährigen Mann aus dem Bezirk Mödling am 10. August 2023, gegen 17.00 Uhr, seine hochpreisige Armbanduhr geraubt. Das Opfer wurde zunächst von einem Beschuldigten auf offener Straße im Stadtgebiet von Mödling in ein Gespräch verwickelt, ehe der Beschuldigte gekonnt und unter Anwendung von Körperkraft die Philipp Patek-Uhr vom Arm des Opfers raubte. Der zweite Beschuldigte wartete mit einem Motorroller im Nahbereich des Tatortes, um im Anschluss der Straftat gemeinsam zu flüchten.

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    Beschuldigte nach Raubüberfällen
    Beschuldigte nach Raubüberfällen
    LPD NÖ

    Die weiteren Erhebungen wurden durch die Kriminalisten des Landeskriminalamtes Niederösterreich, Ermittlungsbereich Raub, übernommen. Gemeinsam mit dem Landeskriminalamt Wien und der internationalen Vernetzung des Bundeskriminalamtes gelang es, die beiden Beschuldigten, ein Brüderpaar aus Italien im Alter von 40 und 42 Jahren, sowie einen weiteren italienischen Mittäter im Alter von 36 Jahren, auszuforschen.

    Frau auch Philipp Patek geraubt

    Im Zuge der akribischen Erhebungen konnte der Tätergruppe ein weiterer schwerer Raub in der Wiener Innenstadt, der am 4. Oktober 2023 verübt wurde, zugeordnet werden. Bei diesem schweren Raub wurde einer 39-jährigen Frau aus Wien-Floridsdorf ebenfalls ihre hochpreisige Armbanduhr (ebenfalls Philipp Patek) auf ähnliche Art und Weise geraubt.

    Die Suche nach den möglichen Opfern dürfte bei beiden Straftaten ident gewesen sein. Bei einem Lokalbesuch im ersten Wiener Gemeindebezirk, habe die Tätergruppe gezielt die Opfer ausgesucht, um diese in Folge auf ihrem Nachhauseweg auszurauben. Die Gesamtschadenssumme der beiden Raubüberfälle beläuft sich auf einen niedrigen sechsstelligen Betrag.

    Hierbei soll es sich um ein neues, europaweites Deliktsphänomen handeln. Die drei Beschuldigten dürften einer italienischen Mafiaorganisation angehören, die bereits in Spanien, Italien, Frankreich und Deutschland ähnlich gelagerte Straftaten begangen haben soll.

    Mittäter flüchtig

    Nach den drei Beschuldigten wurde mittels europäischen Haftbefehls der Staatsanwaltschaft Wiener Neustadt gefahndet. Während das Brüderpaar durch italienische Polizeibehörden im Raum Neapel bereits festgenommen werden konnte und Mitte Dezember nach Österreich ausgeliefert wurde, wird nach dem 36-jährigen Mittäter nach wie vor europaweit gefahndet.

    Beide Beschuldigten verweigerten bei den durchgeführten Einvernahmen die Aussage. Sie wurden über Anordnung der Staatsanwaltschaft Wiener Neustadt in die dortige Justizanstalt eingeliefert.

    Akt.