Ziel "primär Erniedrigung"

Männergruppe vergewaltigt Flüchtling – neue Details

In Iserlohn (D) sollen sechs Männer einen Iraner in einer ehemaligen Brauerei vergewaltigt haben. War Mullah-Kritik ihr Motiv?

Newsdesk Heute
Männergruppe vergewaltigt Flüchtling – neue Details
Polizisten am Tatort des alten Brauerei-Geländes in Iserlohn.
Alex Talash / dpa / picturedesk.com

Nach der mutmaßlichen Gruppenvergewaltigung an einem 30-jährigen Flüchtling aus dem Iran am Samstag in einer ehemaligen Brauerei in Iserlohn wurde jetzt über die vier geschnappten Tatverdächtigen die Untersuchungshaft verhängt. Zwei weitere mutmaßliche Täter sind immer noch flüchtig.

Inzwischen kommen auch immer neue Details ans Licht. Das bereits dingfest gemachte Quartett soll – so erklärten sie den Ermittlern – aus niederländischen und dänischen Staatsangehörigen bestehen. Laut Oberstaatsanwalt Michael Burggräf hätten sie aber "mindestens iranische Wurzeln", berichtet die Lokalzeitung "IKZ".

Das Opfer, ebenfalls Iraner, konnte inzwischen das Krankenhaus wieder verlassen. Seiner Aussage zufolge, ist er ein Kritiker des Mullah-Regimes in seinem Heimatland. Und: "Mit Blick auf die Art und Weise der Vergewaltigung, die primär auf Erniedrigung ausgerichtet war, wird ein möglicher politischer Hintergrund geprüft", so Burggräf weiter.

Bilder: Flüchtling in Iserlohner Brauerei vergewaltigt

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    In dieser leerstehenden Brauerei am Rande von Iserlohn (NRW) soll am 7. September ein Flüchtling von einer Männergruppe vergewaltigt worden sein.
    In dieser leerstehenden Brauerei am Rande von Iserlohn (NRW) soll am 7. September ein Flüchtling von einer Männergruppe vergewaltigt worden sein.
    Google Street View

    Tat selbst mitgefilmt

    Die Polizei hatte bereits in ihrem ersten Einsatzbericht festgehalten, dass ein politischer Hintergrund nicht ausgeschlossen werden könne. Inzwischen ermittelt auch der Staatsschutz.

    Ob das wirklich das Motiv bzw. die Tätergruppe Unterstützer der iranischen Führung ist, bleibt weiter unklar. Die Indizien verdichten sich jedenfalls in diese Richtung.

    Auch ob der 30-Jährige seine Peiniger vorher gekannt hatte, ist Gegenstand weiterer Ermittlungen. Es wurden jedenfalls mehrere Mobiltelefone sichergestellt – die mutmaßlichen Vergewaltiger sollen sich selbst bei der Tat gefilmt haben.

    Der Fall im Rückblick

    Zwei Zeuginnen hatten am Samstag gegen 23.30 Uhr Hilfeschreie aus einem eigentlich leerstehenden Brauerei-Gebäude an der Grüner Talstraße vernommen und den Notruf gewählt.

    Die Polizeibeamten fanden dort einen verletzten 30-Jährigen auf. Laut dem Bericht der Lokalzeitung "IKZ" wurde der Mann auf dem Gelände misshandelt und gefesselt. Es soll zuvor zu einer Gruppenvergewaltigung gekommen sein.

    Beim Eintreffen der Exekutive flüchteten mehrere mutmaßliche Täter in den Schutz der Dunkelheit. Die Polizisten nahmen sofort die Verfolgung auf, leitete eine Großfahndung ein. Der Polizeihubschrauber "Hummel 1" samt Wärmebildkamera wurde zur Unterstützung aus der Luft angefordert.

    Großfahndung mit Heli

    Mit diesem konnten vier Tatverdächtige (24, 34, 42, 46) in einem angrenzenden Waldstück ausgeforscht und vorläufig festgenommen werden. Einer von ihnen soll sich bei seiner Flucht verletzt haben. Nach zwei weiteren mutmaßlichen Tätern wird noch gefahndet.

    Bei den sechs Männern dürfte es sich um Arbeiter handeln, die illegal mit der Entkernung der Brauerei-Anlagen beauftragt gewesen sein sollen. Diese sollen vor drei Monaten in das leerstehende Braumeisterhaus, das von außen schwer einsehbar ist, eingezogen sein. Dort soll es schließlich auch zu der Gruppenvergewaltigung gekommen sein.

    Die Bilder des Tages

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      Auf den Punkt gebracht

      • Im Sauerland sollen sechs Männer einen 30-jährigen iranischen Flüchtling in einer ehemaligen Brauerei vergewaltigt und misshandelt haben
      • Vier der Tatverdächtigen wurden von der Polizei festgenommen, während nach zwei weiteren noch gefahndet wird
      • Das Motiv der Tat istunklar, ein politischer Hintergrund wird jedoch nicht ausgeschlossen
      red
      Akt.