Kreditkarte geraubt
Männer-Trio prügelt Opfer zu lebenslangem Pflegefall
3 Männer stehen in der Schweiz wegen versuchter vorsätzlicher Tötung vor Gericht. Das Opfer kann sein Leben seit dem Angriff nicht alleine bestreiten.
Während ihr Opfer wohl für den Rest seines Lebens an den Folgen der brutalen Attacke leiden wird, müssen sich die mutmaßlichen Täter am Dienstag vor dem Strafgericht Basel-Stadt verantworten. Die Staatsanwaltschaft wirft ihnen primär versuchte vorsätzliche Tötung vor. Sie sollen im August 2022 einen Mann zusammengeschlagen und mit potenziell lebensbedrohlichen Verletzungen liegengelassen haben. Danach beraubten sie das Opfer und gaben mit dessen Kreditkarten rund 250 Franken aus, so die Anklage.
Ursprünglich sei es um eine Geldforderung in einer Bar in Basel gegangen. Der heute 25-jährige Hauptbeschuldigte soll 500 bis 1000 Franken vom damals 53-jährigen Opfer verlangt haben. Danach habe er zusammen mit dem Opfer und den zwei Mitbeschuldigten (31 und 26) die Bar verlassen. Am Lohweg sei die Situation eskaliert, wobei der Hauptbeschuldigte das Opfer mit "massiver Gewalteinwirkung" niedergeschlagen und am Boden noch weiter traktiert habe. Die beiden Mitbeschuldigten sollen ihn dabei "physisch und psychisch" unterstützt haben.
Opfer erlitt schwerste Verletzungen
Der 53-Jährige erlitt dabei ein Schädel-Hirn-Trauma, einen Schädelbruch, eine Hirnblutung, Nervenschäden und mehrere oberflächliche Wunden, eine davon stark blutend. Er verlor das Bewusstsein und befand sich laut Anklageschrift in "unmittelbarer Lebensgefahr". Erst rund einen Monat später sei er aus dem Wachkoma erwacht und erst im Dezember sei ein "minimaler Bewusstseinszustand" registriert worden. Er sei nun auf dauernde Pflege und Unterstützung angewiesen und könne sein Leben nicht alleine bestreiten.
Die Staatsanwaltschaft hat gegen alle drei Beschuldigten Anklage wegen versuchter vorsätzlicher Tötung erhoben. Sie sollen zusammen agiert und den Tod des Opfers zumindest billigend in Kauf genommen haben. Belastend komme hinzu, dass die mutmaßlichen Täter keine Hilfe organisiert, sondern stattdessen ihr Opfer nach Wertsachen durchsucht, ausgeraubt und sich aus dem Staub gemacht haben sollen.
Kreditkarten belastet
Unter dem Raubgut befanden sich offenbar zwei Kreditkarten des Opfers. Diese wurden nach der Tat mehrfach belastet. Insgesamt 256 Franken und zehn Rappen wurden noch am Tag der Tat und am Folgetag von den Karten abgebucht, so die Anklage. Aufgelistet sind ein Quartierladen und eine Bar in Basel sowie weitere versuchte Bezüge, die jedoch wegen der Sperrung der Karten fehlschlugen. Für die Staatsanwaltschaft steht fest: Die brutalen Räuber bedienten sich am Geld des Mannes, den sie fast getötet haben.
Weil die Beschuldigten keine Schweizer sind, sondern die Staatsangehörigkeiten von Deutschland, Ghana und der Demokratischen Republik Kongo innehaben, dürften Landesverweisungen ebenfalls zum Thema werden. Die Verteidigung wird ihre Argumente anlässlich der Hauptverhandlung präsentieren. Bis zu einem rechtskräftigen Urteil gilt die Unschuldsvermutung.