Kärnten

Männer sprangen aus Auto, stülpten Opfer Sack über Kopf

Eine spektakuläre Entführung sorgte am Freitag in Kärnten für einen großen Polizeieinsatz. Später stellte sich der wahre Hintergrund heraus.

Clemens Pilz
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Auch die Cobra stand im Einsatz (Symbolfoto).
Auch die Cobra stand im Einsatz (Symbolfoto).
Helmut Graf

Zwischen 13.30 und 14 Uhr spielte sich ein Überfall ab, den man sonst aus Hollywood-Filmen kennt: Mehrere Männer sprangen in Feldkirchen aus zwei dunklen Kastenwägen, attackierten einen weiteren Mann und stülpten ihm einen Sack über den Kopf. Dann zerrten sie ihn in eines der Fahrzeuge und fuhren davon.

Ein Zeuge beobachtete die Entführung und verständigte die Polizei. Diese rief sofort eine Alarmfahndung aus und verständigten auch die Einsatzkräfte der Cobra, sowie einen Polizeihubschrauber. Etwa 20 Minuten später war die Aktion von Erfolg gekrönt und eine Streife hielt die Fahrzeuge in Pörtschach am Wörthersee an.

Kein krimineller Hintergrund

Wie sich herausstellte, war es zwar eine "Entführung", aber keine mit bösem Hintergedanken. Die "Täter" waren Mitglieder einer Polterrunde, das "Opfer" der Bräutigam. "Die Freunde wollten im Vorfeld der Aktion die Polizei verständigen, damit es eben nicht zu so einem Missverständnis kommt. Es hat sich allerdings jeder auf den anderen verlassen und schlussendlich hat man darauf vergessen", sagte Herbert Moser von der Polizeiinspektion Feldkirchen zur "Kleinen Zeitung".

Ob der Polterrunde Konsequenzen wegen der "Bräutigam-Entführung" und des damit ausgelösten Polizeigroßeinsatzes drohen, wird derzeit noch geprüft. Moser meint aber: "Es ist Aufgabe der Polizei, in solchen Fällen ihre Arbeit zu tun. Persönlich glaube ich nicht, dass den Männern Konsequenzen drohen. Es war ein ungeschicktes Missverständnis."