Prioritäten
Männer putzen lieber Auto statt Wohnung
Laut neuer Studie ist für 23% der befragten Männer ein sauberes Auto wichtiger als ein geputztes Zuhause. Darum kümmert sich nach wie vor die Frau.
Die Reinigung ist weiblich. Das Putzen auch. Das ergibt eine aktuelle Studie von Kobold (Vorwerk Österreich) unter 1.000 Österreicherinnen und Österreichern. Auf die Frage, wer im Haushalt vorwiegend für die Reinigung zuständig ist, sehen sich mehr als zwei Drittel der Frauen (70 Prozent) in der Verantwortung. Unter den Männern fühlen sich nur rund ein Drittel (35 Prozent) der Befragten zuständig. Einen Unterschied zwischen den Generationen gibt es übrigens nicht. Die männlichen Vertreter der Gen Z sind dieselben Putzmuffel wie ihre Geschlechtsgenossen der Babyboomer.
"Die ungleiche Verteilung der Hausarbeit in österreichischen Familien ist leider keine große Überraschung. Dass sich zwischen den Generationen kein Unterschied feststellen lässt, verwundert hingegen. Schließlich unterscheidet sich eines deutlich vom 20. Jahrhundert: die vielen technischen Innovationen, die Reinigungstätigkeiten heutzutage maßgebend vereinfachen", sagt Philipp Kammerer von Vorwerk Österreich.
Hubraum statt Wohnraum
Das Klischee lebt, wenn es um die Beziehung zwischen Männern und ihren Autos geht. Die Sauberkeit im Auto im Vergleich zum Wohnraum empfinden 23 Prozent der Männer als wichtiger. 45 Prozent sagen, dass ihnen beides gleich wichtig ist. Innig ist allerdings auch die Beziehung zwischen Frauen und ihren Autos: 19 Prozent empfinden die Sauberkeit des eigenen Wagens als wichtiger bis etwas wichtig. Deutlicher wird der Geschlechterunterschied erst, wenn der Spieß umgedreht wird: Nur 28 Prozent der Männer finden, dass das Auto schmutziger sein darf als der Wohnraum, während dieser Aussage 39 Prozent der befragten Frauen zustimmen. Das Auto ist übrigens der einzige Bereich, in dem Männer die Kompetenz nicht abgeben. 76 Prozent der Männer putzen ihr Auto lieber selbst als es der Partnerin oder dem Partner zu überlassen.
Hausarbeit wird als weibliche Kompetenz wahrgenommen
Reinigungstipps holt man sich eher nicht von Papa. 26 Prozent aller Befragten geben an, dass sie sich Putztipps in erster Linie bei der Frau Mama holen, gefolgt vom Freundes- und Bekanntenkreis (23 Prozent) und Google (19 Prozent). Frauen fragen öfter nach, denn hier sind es 30 Prozent, im Vergleich zu nur 22 Prozent bei Männern. Dass die Hausarbeit stark in weiblicher Hand liegt, führt auch zu einer Mehrbelastung von Frauen. Während knapp ein Viertel der Männer (23 Prozent) die Belastung durch die tägliche Hausarbeit als sehr stark bis eher stark empfinden, sind es bei den Frauen mehr als jede Dritte (36 Prozent). Wenn es um den Beliebtheitswert des Putzens geht, sind sich Frauen und Männer ausnahmsweise einig: 60 Prozent der Befragten (64 Prozent Männer, 55 Prozent Frauen) putzen gar nicht gerne. Dieser Umstand verdeutlicht einmal mehr: Haushaltstätigkeiten werden als Arbeit empfunden – selbst unbezahlt.
Männer putzen nicht gerne allein
Gute Nachrichten: Nicht alles an der Hausarbeit ist schlecht. Die beliebteste Haushaltstätigkeit der Österreicherinnen und Österreicher ist das Kochen (42 Prozent), gefolgt vom Staubsaugen (30 Prozent). Aber zurück in die österreichischen Haushalte: Männer putzen nicht gerne allein. Während fast drei Viertel der Frauen (73 Prozent) angeben, allein zu putzen, werden 46 Prozent der Männer nur gemeinsam mit der Partnerin oder dem Partner aktiv.