Wiener Beauty-Doc erzählt

Männer lassen sich für Instagram-Look Kiefer brechen

Zehn bis 15 Prozent der Kunden in der Schönheitschirurgie sind männlich. Botox, Lidstraffung, Fettabsaugen war gestern. Jetzt sind die Kiefer dran.

Wien Heute
Männer lassen sich für Instagram-Look Kiefer brechen
Pro Woche kommen 15 bis 20 Männer zu ihm in die Praxis. "Ich sehe, dass hier die Bereitschaft wächst, etwas machen zu lassen", sagt Dr. Johannes Matiasek - Facharzt für plastische Chirurgie
Dr. Matiasek

Dr. Johannes Matiasek (42) ist Facharzt für plastische Chirurgie seit 2013. Eine Praxis hat er am Kärntner Ring (City) und eine in Schladming. Seine Hauptkundschaft ist weiblich, noch. "Der Anteil der Männer liegt inzwischen bei 10 bis 15 Prozent". Pro Woche kommen 15 bis 20 Männer zu ihm in die Praxis. "Ich sehe, dass hier die Bereitschaft wächst, etwas machen zu lassen."

Kunden des Schönheitschirurgen immer jünger

Johannes Matiasek hat beobachtet, dass die Kunden inzwischen jünger sind als früher. Er sieht Instagram und andere soziale Medien als Antreiber. Die jungen Männer seien selbstbewusst und hätten sehr konkrete Vorstellungen. "Sie wollen heute gern aussehen wie ein Influencer und wünschen sich oft eine OP an der Kinnlinie, sodass der Kiefer männlicher wirkt." Solche Eingriffe sind keine unblutige Sache: Je nach gewünschtem Resultat muss dafür sogar der Kieferknochen gebrochen und das Kinn danach aufgedehnt werden.

Allerdings seien die Bilder bei Instagram bearbeitet, so der Facharzt. Manchmal müsse er seinen Kunden dann sagen, dass ihre Erwartungen überzogen sind.

Alle Einkommensklassen kommen vorbei

Während die Jungen männlicher aussehen wollten, wollten die Älteren, klar, gern jünger aussehen. Bei den Männern ab dreißig gehe es um Botox in der Zornesfalte, um Lidstraffungen oder ums Fettabsaugen. Die Jüngeren wollten eine sichtbare Veränderung. Die Älteren wollen meist nur frischer wirken: "Aber ohne, dass sie radikal anders aussehen oder dass es zu sehr auffällt."

Eitelkeit ist nicht mehr schambesetzt

Dass die Männer ein Problem mit Eitelkeit hätten, kann der Arzt nicht feststellen. "Die kommen selbstbewusst in die Praxis. Wahrscheinlich haben sie vorher lange überlegt – und dann haben sie sich entschieden und wollen es durchziehen". Es kommen alle Einkommensklassen vorbei. "Wir bieten Teilzahlungen an. Das wird gern angenommen."

Sich mit einem Facelift etwas gönnen

Ein Facelift kostet ungefähr 12.000 Euro und lässt das Gesicht um bis zu 15 Jahre jünger aussehen. Günstiger ist eine Botox-Behandlung, die gibt es um 250 Euro. Bei seinen Kunden sieht der Arzt weniger einen gesellschaftlichen Druck als vielmehr das Bedürfnis, "sich etwas zu gönnen."

Der Arzt sieht immer Optimierungsbedarf, aber er schweigt diskret

Erfasst der Arzt durch seine Berufserfahrung inzwischen bei anderen Männern, denen er im Alltag begegnet, auf einen Blick, wo man etwas machen könnte? "Klar, ich sehe rasch, wo man etwas tun könnte. Aber das behalte ich für mich. Außer, jemand fragt mich ganz gezielt."

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    Sabine Hertel
    red
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