In Zimmer eingesperrt
Mädchen sollte Mitschüler bei Schulreise "massieren"
Bei einer Schulreise des Linzer Gymnasiums Aloisianum sollen sieben Burschen eine Jugendliche eingesperrt haben. Die Staatsanwaltschaft ermittelt.
Die Vorwürfe gegen sieben Schüler des Linzer Privatgymnasiums Aloisianum wiegen schwer. Die Burschen sollen Anfang Mai eine Mitschülerin bei einer Klassenfahrt nach Assisi (Italien) in einem Raum eingesperrt und sie dazu gezwungen haben, sie zu massieren. Der Direktor der Schule, Michael Haderer, bestätigt den Übergriff gegenüber den "OÖN": "Am Dienstag nach dem Abendessen sollen sieben Burschen das Mädchen in ein Zimmer getragen haben. Danach haben sie die Tür zugesperrt."
Noch in der Nacht soll sich das Mädchen den Lehrern vor Ort anvertraut haben. "Ich habe am Mittwoch in der Früh von dem Vorfall erfahren. Die beschuldigten Burschen mussten danach sofort die Heimreise antreten", wird der Schulleiter zitiert.
Gleich im Anschluss meldete Haderer den Vorfall bei der Bildungsdirektion. Auch die Polizei wurde über den Übergriff in Kenntnis gesetzt. Die Beschuldigten – sie sind zwischen 15 und 16 Jahre alt – sollen teilweise in die gleiche Klasse wie das Opfer gegangen sein. Während sich manche von ihnen geständig zeigten, verweigerten mehrere Burschen die Aussage.
Vier Jugendliche verlassen die Schule
Erst am Donnerstag hagelte es für die Beschuldigten erste Konsequenzen. "Gestern haben wir den privatrechtlichen Schulvertrag mit den Eltern von vier Burschen aufgelöst. Drei Schüler wurden verwarnt", erklärt Haderer gegenüber den "OÖN".
Während die sieben Jugendlichen zunächst bisher weiterhin den Unterricht besuchen durften, war das Mädchen seit dem Vorfall nicht mehr an der Schule. Es ist weiterhin unklar, ob sie ans Aloisianum zurückkehren wird. "Es gibt jetzt erste Termine, damit die Klasse wieder zusammenwachsen kann. Wir wollen einen Rahmen schaffen, in dem sich die Schülerin wieder wohlfühlt", heißt es seitens der Schulleitung.
Die Staatsanwaltschaft Linz hat nun Ermittlungen eingeleitet. Laut Sprecherin Ulrike Breiteneder gehe es dabei um den Verdacht der Freiheitsentziehung und Nötigung.